AMERICANA NEWS
NRHA Bronze Bronze Trophy Open
Martin Larcombe wiederholt seinen Americana-Triumph!

Das ist einmalig: Erstmals schaffte es ein Reiter, die große NRHA Bronze Trophy Open der
Americana zum einen überhaupt zum zweiten Mal und dann auch noch in Folge zu gewinnen.
Die Verneigung gebührt dem Australier Martin Larcombe. Congratulations! Er kam vor voller
Halle im Finale mit seinem siebenjährigen Quarter-Hengst Red Chic Peppy auf 221,5 Punkte.
2004 hatte Larcombe diese Prüfung auf Arc Oak Enterprise gewonnen. Und nicht zu vergessen.
Mit dem in diesem Jahr vorgestellten Red Chic Peppy war er zudem Achter bei der Americana
Bronze Trophy 2004 (damaliger Score: 216,5).
Sein stärkster Konkurrent im Finale war der Vorlaufsbeste und WM-Mannschafts-Bronze-
Gewinner Dario Carmignani,. der auf Skeets Dun zu 220 Punkten kam. Den dritten Rang teilten
sich die Belgierin Ann Poels auf Codys Diamond und Marco Petinari auf Let Me Out Please
(jeweils 219,5). Für Sylvia Rzepka auf Golden Mac Jac reichte es bei 219 Punkten im Tie mit
Adriano Meacci zum fünften Platz. Mit der Bewertung von Sylvia Rzepka zeigte sich das
sachverständige Publikum nicht zufrieden und wertete die Entscheidung der Richter mit Pfiffen.
Sylvia Rzepkas Ritt für viele unterbewertet
Und was sagt sie selbst dazu? Sylvia Rzepka: „Es haben mich sehr viele darauf angesprochen,
dass ich eigentlich die Beste gewesen sein soll. Aber ich habe mich selbst nicht gesehen und auch
die anderen Ritte nicht. Deshalb kann und will ich das nicht beurteilen. Angefühlt hat sich mein
Ritt sehr gut. Das einzige, was ich vielleicht am meinem Ritt kritisch anzumerken hätte, war, dass
Golden Mac Jac beim ersten Stop den Kopf ein bisschen hoch hatte. Der Grund war, dass er sich
selbst auf dem großen Bildschirm sah.“ Auffallend war auf jeden Fall einmal mehr ihr toller Stil.
Sylvia Rzeka zu ihrer Taktik: „Ja, es ist richtig. Ich lege viel Wert auf den Stil und bin deshalb
auch nicht die Schnellste. Ich passe die Geschwindigkeit der Arena an. Meinem Stil bleibe ich
treu. Manchmal wird das belohnt und manchmal auch nicht.“ Ein Blick in die Score-Sheets der
drei Richter Bobby Harrison, Allan Mitchells und Janette Steffle zeigte, wie sehr Sylvia Rzepka
mit ihrer Vermutung Recht hatte: Es war der erste Stop. Hier erhielt sie bei zwei Richtern eine
Null und einmal sogar minus einhalb. Das sind auf diesem Niveau entscheidende Punktverluste!

Richter Allan Mitchells gibt den entscheidenden Ausschlag
Die Americana Bronze Trophy Open war in diesem Jahr mit 32.000 Euro added Preisgeld
augeschrieben. Faktisch ausgeschüttet wurden dann exakt 39.863,63 Euro. Und mit 9.168 Euro
ging der größte Batzen davon an den Sieger Martin Larcombe, der damit seine aktuelle Führung
in der Weltrangliste weiter ausbaute. So richtig zufrieden war er aber nicht über seinen Ritt: „Das
geht schon noch besser. Es waren ein paar kleine Ungenauigkeiten drin und auch die Stops waren
vielleicht noch etwas zu slow.“ Und auch hier verrät ein Blick in die Wertungen der Richter
Spannendes: Denn wäre es nach Bobby Harrison (73,5) und Janette Steffl (73) gegangen, wäre es
sehr eng geworden. Letztlich entschied über den Sieg von Martin Larcombe Richter Allan
Mitchells, der als einziger in allen Manövern Plus vergab und zudem zweimal Plus 1 vergab.
Dario Carmignani zeigt seine Klasse
Der Vorlaufsbeste Dario Carmignani zeigte trotz des Scores von 220 im Finale nicht so einen
harmonischen Ritt wie im Go. Das Pferd widerstrebte eigentlich kontinuierlich, was allerdings
der Italiener mit seiner Klasse ausglich. Allerdings konnte auch er nicht verhindern, dass das
Pferdemaul bisweilen aufging. So war das Fachpublikum durchaus etwas überrascht über den
Score 220. Tatsächlich büßte Carmignani nur im ersten Spin und bei der Figure Eight Punkte ein.
Während er in der Acht bei Null blieb, bekam er im ersten Spin von zwei Richtern einen halben
Punkt abgezogen.

Der Geheimfavorit wird gleichauf mit Ann Poels Dritter
Die Belgierin Ann Poels, in Aachen mit Little Royal BH Sechste der Einzelwertung, sicherte sich
in der Bronze Trophy Open ihren nächsten großen Erfolg. Auf der fünfjährigen Stute Codys
Diamond Dun It kam sie bloß bei der Figure Eight und im letzten Stop nicht in den Plusbereich
und sicherte sich mit viel Stil letztlich 219,5 Punkte und damit den dritten Rang. Eben diese
Punktzahl ging auch an Marco Petinari, in Insiderkreisen vor dem Finale als der so genannte
Geheimfavorit bezeichnet. Er stellte den erst vierjährigen Hengst Let Me Out Please vor. Für eine
noch bessere Platzierung ließ er die Punkte in den ersten zwei Stops liegen. Im ersten Stop
wurden ihm gar gesamt zwei Punkte im Score abgezogen, und beim zweiten – noch nicht ganz
davon erholt – kam er auf eine 0.
Gleichauf mit Sylvia Rzepka wurde der Italiener Adriano Meacci auf Docs Tivio Hancock
Fünfter bei 219 Punkten. Als letzter Starter der Prüfung versuchte er alles, kam auch in fast allen
Manövern ins Plus. Nur der erste Stop gelang nicht, hier bekam er minus ein halb.
Zweitbester deutscher Finalist war Emanuel Ernst auf Shotgunner. Mit dem siebenjährigen Paint-
Hengst schaffte er 217,5 Punkte. Zudem hatte er auch Chickle Me Please im Finale (17. mit 204
Punkten). 216, 5 Punkte bedeuteten für Ruben Van Dorp auf Lil Miss Peppy Step den achten
Rang. Der Engländer Doug Allen kam auf Jacs Little Sunrise auf eine 216 und blieb damit einen
Punkt besser als die punktgleichen Markus Schöpfer auf Remilore und Francesco Arrighi auf Star
At The Bar (beide 215).
Erneut Ruben Van Dorp stellte auch das älteste und zugleich nach bisheriger Gewinnsumme
höchstdotierte Pferd im Ring vor: den 14-jährigen Footworks Finest. Als erster Starter des
Finalfeldes hatte dieses Duo in den beiden Spins die besten Manöver – am Ende waren es 214,5
Punkte.
Grischa Ludwig: „Schade – ich hätte heute gewinnen können“
Einen halben Zähler zurück kam Grischa Ludwig auf Coeur D Wright Stuff ins Ziel. Er freute
sich riesig nach seinem Ritt. Und das trotz „nur“ 214 Punkten. Denn er hatte eindeutig gezeigt,
dass sein Pferd `fit to compete`ist – ein Thema, das bei der WM in Aachen noch für viel
Diskussionsstoff gesorgt hatte. Seinen Ritt beurteilte er: „Schade. Ich habe zu viele Fehler
gemacht. Dabei hätte ich heute gewinnen können – die Voraussetzungen waren alle da.“ Ein
Stolperer vor dem ersten Spin und vor allem eine Galoppunterbrechung in der Figure Eight
kosteten Punkte. 14. wurde Adriano Meacci mit seinem zweiten Pferd Peppy Secolo (212,5) vor
Rudi Kronsteiner auf Nimble Star (207) und dem Brasilianer Paulo Koury auf Texas Playboy
(205,5).
Das Finalergebnis der Bronze Trophy Open:
Platz |
Start-Nr. |
Pferd |
Reiter |
Land |
Besitzer |
Land |
Score |
1 |
128 |
RED CHIC PEPPY QH 1999 S |
Martin Larcombe |
AUS |
Maria Bianca Bianchi |
ITA |
221,5 |
2 |
269 |
SKEETS DUN QH 2000 S |
Dario Carmignani |
ITA |
Andrea Castrucci |
ITA |
220,0 |
3 |
160 |
CODYS DIAMOND DUN IT QH 2001 M |
Ann Poels |
BEL |
Nathalie Derua |
BEL |
219,5 |
3 |
205 |
LET ME OUT PLEASE QH 2002 S |
Marco Petinari |
AUS |
Maurizio Ferrarol |
ITA |
219,5 |
5 |
299 |
GOLDEN MC JAC QH 1999 S |
Sylvia Rzepka |
GER |
Peter Prokes |
AUT |
219,0 |
5 |
312 |
DOCS TIVIO HANCOCK QH 1999 S |
Adriano Meacci |
ITA |
Lorenzo De Simone |
ITA |
219 |
7 |
21 |
SHOTGUNNER PH 1999 S |
Emanuel Ernst |
GER |
Anja Deutzmann |
GER |
217,5 |
8 |
243 |
LIL MISS PEPPY STEP QH 2001 M |
Ruben Van Dorp |
USA |
Harald u. Manuela Schmid |
AUT |
216,5 |
9 |
142 |
JACS LITTLE SUNRISE QH 2000 S |
Dough Allen |
GB |
Francesca Sternberg |
GB |
216,0 |
10 |
217 |
REMILORE QH 2000 S |
Markus Schöpfer |
ITA |
Paolo Marasso |
ITA |
215,0 |
10 |
330 |
STAR AT THE BAR QH 1998 S |
Francesco Arrighi |
ITA |
Edith Zenouda |
FRA |
215,0 |
12 |
286 |
FOOTWORKS FINEST QH 1992 S |
Ruben Van Dorp |
USA |
Roy De Bruin |
NET |
214,5 |
13 |
285 |
COEUR D WRIGHT STUFF QH 1999 S |
Grischa Ludwig |
GER |
Roy De Bruin |
NET |
214,0 |
14 |
313 |
PEPPY SECOLO QH 1998 S |
Adriano Meacci |
ITA |
AM Syndacate |
ITA |
212,5 |
15 |
51 |
NIMBLE STAR QH 2001 S |
Rudi Kronsteiner |
AUT |
Alfred Neuberger |
GER |
207,0 |
16 |
390 |
TEXAS PLAYBOY QH 1999 S |
Paulo Koury |
BRA |
Joao Loureiro Almeida |
BRA |
205,5 |
17 |
20 |
CHICKLE ME PLEASE QH 2002 G |
Emanuel Ernst |
GER |
Anja Deutzmann |
GER |
204,0 |
Americana Masters Pleasure
Pleasure vom Feinsten:
Hauchdünne Entscheidung zugunsten
von Johanna Grabner
Die Americana Masters Pleasure dürfte den Freunden dieser Disziplin sicher noch lange in
Erinnerung bleiben. Die im Finale vorgestellte war vielleicht die schönste Pleasureklasse, die es
je auf der Americana zu sehen gab.
Zehn Pferde hatten sich für das Finale qualifiziert, wovon neun in die Wertung kamen. Pech
hatte Sabrina Holderied mit Clearrounds Paradise. Der 5-jährigen Appaloosa Stute gingen
angesichts der Menschenmenge auf den Zuschauertribünen offensichtlich die Nerven durch, so
dass alle Beruhigungsversuche der Reiterin fehlschlugen.
Nach dem Sieg im Vorlauf von Sylvia Jäckle mit Zip Chip Leaguer und Marleen Coppens (NED)
mit Techniques Hot News gingen diese beiden als Favoriten ins Finale, mussten sich letztendlich
jedoch mit Platz 2 bzw. 3 begnügen.
Denn der Sieg ging an die Österreicherin Johanna Grabner mit der 7-jährigen Quarter Horse Stute
Touch After Shock (Bes. Günter Pöck, AUT), die als Vierte aus dem Finale gekommen war.
Drei Reiter nur einen Platzierungspunkte auseinander
Die Entscheidung fiel den Richtern nicht leicht, denn alle drei Reiter boten hervorragende
Leistungen. Und das drückte sich in den Wertungen der Richter entsprechend knapp aus. Bei den
vergebenen Platzierungspunkten gewann die Siegerin mit 18 Punkten, und nur einen Zähler
dahinter mit 17 kam es zum Tie beim Entscheid um Platz 2 und 3. Hier hatte Sylvia Jäckle das
Glück, den Tie-Richter auf ihrer Seite zu haben.
Auch ihr Pferd, Zip Chip Leaguer, fiel durch seine Manier und seine Ausstrahlung auf. Der 8-
jährige Hengst, der im Besitz von John Calder (GBR) ist, steht erst seit acht Wochen in
Deutschland bei Sylvia Jäckle im Training und hatte hier in Augsburg seinen zweiten großen
Showerfolg.
Platz 4 ging an Patricia von Knorring auf Mon Petit Garcon, gefolgt von Madeleine Häberlin
(SUI) auf I Am The Asset, Kurt Weihsenbacher auf Freckles Gandolf, Janine Liszy auf Shesa Joe
Reed Babe, Pierre Quellet (ITA) auf Mate Prise Destava und Nicole Beschorner auf Joys Skip N
Bars.
EC 02 Trail Youth Go Round
Vorjahressiegerin mit Chance auf Titelverteidigung
Ein sehr anspruchsvoller „Stangensalat“ wartete auf die Starter im Vorlauf des Trail Youth. Die
Pattern zeichnete sich insbesondere durch viele Galoppstangen und enge Wege aus. Klasse, wie
die Jugend ihre Vierbeiner durch den Parcours steuerten – einige Ritte könnten gar als
Lehrstücke für manch Älteren dienen!
23 Starter traten zu diesem Vorlauf an, um einen der zehn Finalplätze zu ergattern. Ganz stark
zeigten sich die im Teilnehmerfeld vertretenen Haflinger, die sich alle gegen die Konkurrenz
durchsetzen konnten und in die Platzierung kamen.
Der Top Score des Go Rounds ging jedoch an den Quarter Horse-Wallach Woody Dee Too,
geritten von Sandra Schäfer. Mit 147,5 Zählern meldete sie Ansprüche auf die Goldmedaille an,
nachdem die beiden vor zwei Jahren schon erfolgreich im Americana Jugend Trail starteten und
die Bronzemedaille holten. Mit 145,5 Punkten ritt Constance Weber auf ihrem western gerittenen
Pony Monthy als Zweite ins Finale. Es folgte auf dem dritten Rang Sophia Raschat mit
Profitableinvestment (Score 143,5).
Eine weitere auf der Americana bereits mehr als gut bekanntes Reiterin qualifizierte sich als
Vierte: Mit der Haflingerstute Naja ritt Carolin Lenz zu einem Score von 141,5. Schon 2002 und
2004 mischte das Paar ganz vorne mit – Drittplatzierte im Jahr 2002 und Gewinnerin des Trail
Youth 2004! Man darf gespannt sein, ob Carolin ihren Titel verteidigen kann. Und auch Annairis
Müller auf RC Ropin Reba, Fünfte in diesem Vorlauf, will alte Erfolge wiederholen. Sie teilte
sich vor zwei Jahren Bronze mit Sandra Schäfer.
Die weiteren Finalteilnehmer heißen: Sabrina Leithäusl und Mayor, Maxi Schmidt mit Lady`s
Hobbit, Jessica Schmitt auf Miss Classy Nofecked, Daniele Wagner-Winter mit Jacks Black Bars
sowie Michaela Bürkle mit Maggi. |