07-06-2009

 

18-01-2010

Traurig - Grande Dame des deutschen Cutting Sports, Willys Just Do It, ist tot

Sie war die „Grande Dame“ des deutschen Cutting-Sports,  die beste Freundin von Uwe Oser und ihre Markenzeichen waren die großen Augen, ihr noch größeres Cuttingherz und vor allem die heraushängende Zunge … am 12. Januar 2010 um 10.00 Uhr schlug das Herz von Willys Just Do It das letzte Mal.

Als sich Uwe Oser im September 2001 für Justy entschied, hatte die charismatische Stute innerhalb weniger Minuten sein Herz erobert und ohne Vorsichtsmaßnahmen wie Ankaufsuntersuchung und Probezeit, nahm er die damals 13jährige Doc N Willy Tochter mit zu sich nach Hause. Diese spontane Entscheidung sollte er niemals bereuen.

 

 

Die erste Zeit mit Justy war ernüchternd, denn sie erwies sich als eine äußerst sensible Stute, die ihr „Geregeltes“ brauchte, überhaupt nicht gerne Hänger fuhr und auch dem Boxenleben nichts abgewinnen konnte. Man sagt ja genialen Menschen eine gewisse Schwierigkeit nach, bei manchen Leistungspferden scheint dies ähnlich zu sein. So stellte sich Uwe Oser so gut es ging auf seine „Diva“ ein und nach anfänglichen Startschwierigkeiten, arrangierten sich die beiden zunächst und wurden letztendlich unzertrennliche Freunde. „Heute weiß ich, dass Justy ihren täglichen Weidegang möchte, gutes Essen schätzte und gerne an den Rindern gearbeitet wurde,“ resümiert Uwe Oser in seiner Nachricht über Justy Tod.

Was bedingt durch ihre Sensibilität zu Anfang nicht unbedingt erfolgsgekrönt war, entwickelte sich sportlich zu einem eingespielten Team. Ihre besten Leistungen zeigte die zuverlässige Partnerin im Cutting Pen erst im hohen Alter mit mehreren DM-Championtitel in der Non Pro. Ihr letztes Turnier war die Deutsche Meisterschaft im Cutting in 2009, wo sie den Meistertitel in der Non Pro nur knapp verfehlte, sie wurde Reserve Champion.

 

 

Die Entscheidung für Justys letzten Gang fiel dem passionierten Cutter nicht leicht. Seine Ausnahmestute erkrankte im Herbst 2009 zunächst an Hufrehe, die aber durch das später diagnostizierte Cushing Syndrom ausgelöst wurde.

Nach wochenlangem Klinikaufenthalt und etlichen Behandlungsversuchen holte Uwe sein Mädchen nach Hause, immer noch in der Hoffnung, ihr ein Koppelleben bis ins Hohe Alter gewähren zu können. Justys Zustand verschlechterte sich aber zusehends und um ihr weitere Qualen zu ersparen, wurde sie am 12. Januar 2010 erlöst.

 

 

Damit erfährt die deutsche Cutting-Szene einen weiteren herben Verlust, wie es auch die NCHA of Germany auf ihrer Webseite verlauten lässt. Seit der Bekanntgabe von Justys Tod erhielt der bodenständige Schwabe unzählige Mails.

 

„Bedanken möchte ich mich bei all denen, die Justy und mich die letzten Jahre begleitet haben, sowie ihre Anteilnahme nach ihrem Tod durch unzählige SMS und Mails ausgesprochen haben. Es ist schön, Freunde zu haben. Dafür möchte ich Euch ganz besonders danken, da ich spüre, dass ihr Justy gemocht habt.“

 

Uwe Oser


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: Angela Dinter, Andreas Kost