07-06-2009

02-03-2010

Bremen: Die DQHA feierte ihren 35. Geburtstag

(Hans-Peter Viemann). So Ehre, wem Ehre gebührt – und getreu dieses Zitates begrüßten mit einem riesigen Applaus über 260 Gäste, die vier noch lebenden Gründungsmitglieder der Deutschen Quarter Horse Association (DQHA) im Maritim Hotel Bremen. Aus Anlass des 35-jährigen Bestehens ‚ihres’ Verbandes waren der erste Präsident Kurt Lissner sowie Horst Geier, Siegfried Elandt und aus Spanien Jean Claude Dysli in die Hansestadt gekommen. Für die verstorbenen Günther Schleiermacher waren Tochter Nathalie und Sohn Thomas anwesend und Berndt Nockemann war für seinen Vater Otto präsent.

Die Honoratioren waren (fast) sprachlos als sie auf dem DQHA Ball vom amtierenden Verbands-Vorsitzenden, Hans-Jürgen Förster, und dem International Director, Ullrich Vey, vorgestellt und auf die Bühne gebeten wurden. In seiner Laudatio kam Ulli Vey schnell  auf den Punkt: „Wir wollen heute diejenigen ehren, ohne die wir heute Abend wohl kaum hier zusammen sitzen würden. Und deshalb sollen die Väter der DQHA gemeinsam Einzug in unsere Hall of Fame halten.“ Der Grundstein für die Gründung der DQHA wurde am 16. September 1975 gelegt, als AQHA Präsident Tom Finley, Ronny Blackwell und Fred Lege – vom Foreign Agricultural Service der USA – zu einem Empfang ins Mainzer Hilton Hotel geladen hatten, um für die Quarter Horse Vereinigung in Deutschland zu werben. „Und unter den Gästen waren damals Kurt Lissner, Günther Schleiermacher und Jean Claude Dysli, aber auch der Bremer Peter Böhling“, wusste Ulli Vey zu berichten. In einer kurzen Dankesrede sagte der erste Präsident der DQHA, Kurt Lissner: „Uns hat man einst verspottet, heute genießt der Verein Hochachtung auf breiter Basis.“

Anschließend wurde das Pferd vorgestellt, das in diesem Jahr in die Ruhmeshalle berufen wurde: Contoured. Ein Ausnahmepferd in jeder Beziehung, den sein Besitzer und Reiter Lutz Leckebusch selbst bei einem Kaufangebot von 120.000,00 Mark nicht veräußerte. „Ein solches Pferd ist unverkäuflich“, befand einst der Eigentümer. Contoured wurde 1989 als Jährling in Texas entdeckt und für 10.000,00 US-Dollar nach Nümbrecht geholt. Es war ein typvolles Pferd mit bester Performance Abstammung und prägte den Trainingstall Leckebusch.

Bei der Begrüßung zuvor war, mit einem Blumenstrauß und Präsent sowie einem Ständchen der Gäste, Isabell Kleinmann zu ihrem (35.) Geburtstag beglückwünscht worden. Doch damit waren der Ehrungen noch nicht genug. Weitere 120 Reiterinnen und Reiter, vom Einsteiger bis zum Professional, wurden im Laufe des Abends für ihre großartigen Leistungen in den verschiedenen Klassen ausgezeichnet. Die Urkunden und acht Sättel an die jeweiligen High-Point-Champions und All Arounder überreichte Präsident Hans-Jürgen Förster.

Die mit Spannung erwarteten Aktionen zu Gunsten der Reining-National-Mannschaft für die Weltreiterspiele in Kentucky (USA) waren ein Erfolg. Vier Haarprofis mit mobilem Friseursalon (und Maniküre), die Cutter Thomas Bergemann organisiert hatte, stellten während der DQHA Convention ihre Dienste zur Verfügung, um die Damen perfekt für den Ball am Abend zu stylen. Die Idee spülte 1.350,00 Euro in die Kasse. Außerdem war die Versteigerung von gespendeten Sachgegenständen, zum Beispiel sorgte Grischa Ludwig dafür, dass das letzte (einen Tag vor der Vertragsunterschrift bei Mercedes) handsignierte Ferrari Poloshirt und Cap von Michael Schumacher in Bremen „landete“. Außerdem kam ein von Grischa getragener Showhut mit besonderem Erinnerungswert (fünf Europameistertitel) unter den Hammer. Sogar Jan Boogaerts aus Belgien stiftete: spur straps, flower tooled - dove wing - one of a kind - hand made by Jan Boogaerts. Und auch das Maritim Hotel in Bremen legte einen Gutschein für ein Wochenende für zwei Personen auf den Gabentisch. Den Auktionator unterstützten bei seinem Auftrag, „so viel Moos wie möglich heraus zu schlagen“, wie es Grischa Ludwig formulierte, der Tiermediziner Dr. Mathias Gräber, Volker Laves, Jan Boogaerts und Grischa Ludwig. Die Einnahme: rund 5.000,00 Euro.

 

 

Damit Turnier, Convention und Ball des Verbandes ordnungsgemäß ablaufen konnten, sorgten in erster Linie Carola und Ullrich Vey mit ihrem Team. Tatkräftig unterstützt wurden sie dabei von Sohn Florian. „Die letzten sieben/acht Wochen waren schon sehr heftig“, sagte Carola Vey und verdeutlichte, dass zu den alljährlichen Vorbereitungen mit Ehrungen und so weiter, diesmal auch noch „die Auktion obendrauf gekommen ist.“

Übrigens, noch zwei Randnotizen zu Schluss: nach dem Strauß-Walzer-Potpourri zur Eröffnung des DQHA Balls, sollen noch um fünf Uhr in der Früh, es kann auch etwas später gewesen sein, „gewisse Partylöwen(innen)“ das Tanzbein geschwungen haben. Wirklich nicht schlimm! Aber dann nicht zum vereinbarten Pressetermin am Morgen zu erscheinen, schon. Es bestätigt aber auch zu Recht: es war wieder eine gelungene „Ballnacht“. Und noch etwas: die Organisatoren haben sich, trotz der überaus positiven Resonanz der Gesamtveranstaltung – Turnier, Convention und Ball –, bereits Gedanken über den „unchristlichen“ ersten Starttermin (Freitag, 5:30 Uhr) gemacht. Sie erklärten: „So etwas darf es nicht noch einmal geben.“ Und das ist gut so.

 

Quelle: H.-P.-Viemann, Foto: DQHA/HPV