07-06-2009

05-04-2010

Tigerscheckung kein Rätsel mehr

Ein großer Fortschritt wurde jetzt für Züchter und Halter von Pferden mit der Tigerscheckung (auch Appaloosa- oder Leopardscheckung genannt) erreicht. Eine internationale Arbeitsgruppe konnte die Erbanlage TRPM1 zur Auslösung der Scheckung in mehreren Pferderassen bestätigen und molekulargenetisch aufklären. Mit der Veröffentlichung der Ergebnisse im März 2010 steht den Züchtern und Pferdehaltern bereits ein erstes indirektes Testverfahren für die Tigerscheckung zur Verfügung.

Die Tigerscheckung ist Zuchtziel im Appaloosa und beim Pony of the Americas. Sie findet sich aber auch in anderen Pferderassen, zum Beispiel im Knabstrupper, Noriker, Shetland Pony, Andalusier, British Spotted Horse, Connemara Pony und im Welsh Pony. Das LP „Master Gen“ TRPM1 löst die Tigerscheckung aus. Es reguliert dabei einen zentralen Stoffwechselvorgang. Bei Einzelgenträgern entstehen so unter Mitwirkung weiterer Erbanlagen die bevorzugten Scheckungen mit den meist pigmentierten Spots. Doppelgenträger werden dagegen immer sehr hell geboren. Dort wirken sich die TRPM1 Erbanlagen nicht nur auf eine deutliche reduzierte Haarpigmentierung, sondern zusätzlich auch auf die Netzhaut der Pferde aus. Die Folge ist eine Nachtblindheit bei allen Doppelgenträgern. Diese können jetzt bereits im Fohlenalter aufgedeckt werden.

Dr. Ines von Butler-Wemken

 

 

 

Foto: v. Butler-Wemken