07-06-2009

09-09-2010

 

NRHA Lawson Bronze Trophy Open Finale am Freitag Abend: Wird der Titel zwischen Bernard Fonck und Rudi Kronsteiner ausgetragen?

Die Freitag-Abendshow auf der Americana dürfte zu einem der Höhepunkte des Reiningjahres werden. In der mit $ 44.444,44 added dotierten Bronze Trophy Open treffen einige der besten Reiningreiter Europas aufeinander. Nach dem Vorlauf zeichnet sich immer mehr ein ‚Duell‘ zwischen den beiden Favoriten Bernard Fonck (Herentals, Belgien) und Rudi Kronsteiner (Freystadt) ab. Fonck gewann mit dem 7-jährigen American Quarter Horse  Hengst Great Sunburst den Go Round mit einer 223. Das Pferd führt derzeit die Weltrangliste der NRHA an und ist auf dem besten Weg zum NRHA World Champion Open. Ein Sieg in der Americana Bronze Trophy wäre dafür ein wichtiger Schritt hin zum erstrebten Ziel. Rudi Kronsteiner meint vor dem Finale: „Für mich ist das Ding durch und Bernard Fonck der Sieger. Er ist nur zu schlagen, wenn er einen Fehler macht.“
Doch herschenken wird Rudi Kronsteiner dem Belgier den Sieg natürlich nicht. Als Europas gewinnreichster Reiner hat Rudi Kronsteiner vor allem Kaystein im Skat, mit dem er nur mit einem Zähler Abstand auf den zweiten Platz im Vorlauf ritt. Kaystein ist interessanterweise ein Halbbruder von Great Sunburst, denn beide stammen vom gleichen Hengst, dem legendären Great Resolve, der nicht umsonst den Spitznamen ‚Einstein‘ trägt. Außerdem gehören Kaystein und Great Sunburst dem selben Besitzer: dem Holländer Roy de Bruin. Kaystein, der unter Kronsteiner die große NRHA European Futurity 2010 gewann, ist allerdings erst vier Jahre alt. Ihm fehlt damit noch die Konstanz und Erfahrung des älteren Pferdes. Mit seinen überragenden Manövern und seiner großen Ausstrahlung hat er jedoch jetzt schon das Zeug zum ganz großen Champion. Und das große Vermögen dieses Hengstes wird Rudi Kronsteiner am Freitag mit Sicherheit gewohnt professionell auszuspielen wissen, schließlich will der gebürtige Österreicher, der seit 1988 auf der Americana startet, endlich die begehrte Americana Bronze Trophy gewinnen.

Ebenso wie Bernard Fonck. Der Belgier, der erst seit 2003 im Reininggeschäft ist, hat ebenfalls unzählige internationale Erfolge errungen und ist zudem Titelverteidiger in der Americana Bronze Trophy Open. Vor zwei Jahren gewann er diese Prüfung mit BA Reckless Chic, mit dem er in knapp zwei Wochen auf den Weltreiterspielen in Kentucky starten wird. Wie Rudi Kronsteiner ist er dafür berühmt, nicht nur ein hervorragender Trainer zu sein, sondern auch die ihm anvertrauten Pferde perfekt showen zu können. Great Sunburst hat er seit einem Jahr. „Der Hengst ging durch mehrere Trainerhände“, so Fonck. „Ich war auf der Suche nach dem richtigen Pferd fürs World Reining Masters, als er mir angeboten wurde. Ich hab ihn ausprobiert, und es hat auf Anhieb gefunkt.“ Great Sunburst verhalf Bernard Fonck zum Reserve Champion Titel beim Masters 2009 (das Rudi Kronsteiner gewann). In diesem Jahr gewann der Hengst unter dem Belgier praktisch jede Show, auf der er gezeigt wurde: die beiden wurden NRHA European Affiliate Champion, gewannen das 23 in Italien, den Open Swiss Slide und vor wenigen Tagen erst die hoch dotierte NRHA Bronze Trophy in Wiener Neustadt – alle mit hohen Scores. „Great Sunburst kann + 1 ½ drehen und bis zu + 1 ½ stoppen, wenn ihm der Boden passt“, beurteilt Bernard Fonck das Vermögen seines Hengstes. „Dieser Hengst ist ein echter Freund. Er hat ein Riesen Herz und gibt seinem Reiter alles, wenn man ihn fair behandelt und ihn respektiert.“
Aus Fachkreisen –siehe auch oben Rudi`s Einschätzung – wird schon jetzt die Vermutung laut, dass die Bronze Trophy zwischen diesen beiden großartigen Pferden ausgetragen wird. Doch die übrigen Finalisten sollten keineswegs vernachlässigt werden. Allein Rudi Kronsteiner hat noch zwei Pferden im Finale, darunter den 5-jährigen Hengst Agaze Juice, mit dem er Dritter des Vorlaufs (war). Es war  erst der zweite Start dieser beiden, nachdem Rudi mit ihm die Österreichische Maturity gewonnen hatte. Das Pferd ist im Besitz von Peter und Barbro Nidelius (SWE). Und auch Bernard Fonck hat ein zweites Spitzenpferd im Rennen, seinen NRHA European Futurity Champion 2009  Sail On Top Whizard (Bes. Danny Cerato, BEL), mit dem er auf Platz 4 kam (219). Sail On Top Whizard ist mit seinen 5 Jahren allerdings längst nicht so erfahren wie Great Sunburst. Auch die NRHA-Europameisterin 2009, Nina Lill, dürfte mit Lena Cielo Jewel noch einen satten Angriff starten.


Die besten 17 Pferde des Vorlaufs plus Ties, also insgesamt 19 treffen im Finale am Freitag Abend wieder aufeinander. Hier werden die Karten dann neu gemischt, denn die Starter nehmen ihre Scores aus dem Vorlauf nicht mit. Viel kann hier über Sieg und Niederlage entscheiden: die Tagesform von Pferd und Reiter, der Boden, der dem einen besser passt als dem anderen, oder ganz einfach Glück oder Pech. Das Zeug zum Americana Bronze Trophy Champion 2010 hat von den Reitern jedenfalls jeder.


Hier noch mal der Überblick über alle Finalisten: Rudi Kronsteiner und Gennaro Lendi konnten jeweils drei Pferde ins Finale bringen. Bei Rudi Kronsteiner ist das neben den bereits erwähnten Kaystein und Agaze Juice auch die Stute GK Hollywoodshowtime, mit der er die Polnische Futurity 2009 gewann. Der Italiener Gennaro Lendi wird Jacs On The Moon (Platz 6, 217,5), The Cocked Gun (Platz 9, 215,5) und Conquistador Pearl (Platz 17, 211,5). Je zwei Pferde im Finale haben Davide Brighenti (ITA, Custom Blackberry /Platz 5, 218,5 und Dualin For Me /Platz 15, 213), Adriano Meacci (ITA, Docs Tivio Hancock / Platz 7, 216,5 und Showtime Gotta Gun / Platz 9, 215,5) und Grischa Ludwig mit dem Weltranglistenvierten Hollywood Yankee Kid (Platz 8, 216) und Cruisin In Starstyle (Platz 14, 214). Weitere Finalisten sind Roberto Berti mit Gun Smoke Dennis (Platz 11, 215), Nico Hörmann mit Sassy Katie Pine (Platz 12, 214,5), Sylvia Rzepka mit Peanuts Kid (Platz 12, 214,5), Michel Sandijck mit Pine Smoking Cash (Platz 14, 214), Friedemann Burckhardt mit Dreamn Bout Chics (Platz 16, 212) und FEI Europameisterin Nina Lill mit Lena Cielo Jewel (Platz 17, 211,5).

 

 

Quelle: Ramona Billing, Foto: S. Alfs