07-06-2009

09-09-2010

 

Americana: NRHA Freestyle Reining Open

Ricky Bordignon singt sich als Elvis an die Spitze

Die Freestyle Reining der Americana ist traditionell etwas ganz Besonderes. Legendäre Auftritte gab es hier schon, z.B. von Madeleine Häberlin, Grischa Ludwig oder Nico Hörmann.

Auch Ricky Bordignon (ITA) hat in dieser Prüfung bereits wahre „Gänsehaut-Auftritte“ hingelegt – 2006 war er der Champion dieser Prüfung; 2008 der Vizemeister. In diesem Jahr legte Ricky Bordignon einmal mehr einen tollen Ritt hin. Als Elvis, in weißem Kostüm und mit typischer Perücke, dem obligatorischen Mikro in der Hand zu passender Musik zeigte er nicht nur eine klasse Showeinlage, sondern auch Reining-Manöver vom Feinsten! Auf seinem The Little Fighter, einen elfjährigen palominofarbigen Quarter Horse-Hengst, der nur noch ein Auge hat, zeigte er absolut klasse Spins, Stops und Zirkel. Der Lohn: 220,5 Punkte – das bedeuteten ganze sechs Punkte Abstand zum zweiten Platz!

„Barbie“ Wendy van Osch wird Zweite

Den zweiten Rang belegte Wendy van Osch mit ihrem Paint Horse White Enough, die als Barbie zu dem Song „I`m A Barbie Girl“ durch die Arena fegte und ebenfalls viel Applaus erntete.

Mit einer ganz tollen Kostümierung trat Hannes Bolz mit Steady Nic Olena in den Ring – zur Filmmusik von „Pirates Of The Caribbeans“ wurde die Arena geentert; Hannes Bolz im besten Freibeuter-Kostüm, und das Pferd mit Augenklappe ausgestattet.

 

NRHA Freestyle Reining Non Pro

„Deutschland-Fan“ Veronika Haberl drehte mächtig auf

Die Non Pro`s brauchten sich in der Freestyle Reining kaum vor den Open-Reitern zu verstecken. Einen absolut mitreißenden Ritt zeigte die Jugendliche Veronika Haberl, die mit ihrem Haflinger-Wallach Admiral die Stimmung der Fussball-WM noch einmal einfing: Als Deutschlandfan verkleidet kam sie ansonsten ganz „nackig“ in die Arena: ohne Sattel, ohne Kopfstück – und die zwei drehten richtig auf! Der Alpen-Reiner Admiral zeigte, was in ihm steckt und trug seine junge Reiterin, deren Augen leuchteten, in rasantem Tempo durch die Arena. Ein unglaublich harmonisches Bild über den ganzen Ritt hinweg, diese Beiden hier traten wirklich als Paar auf! Das Publikum spendete Szenenapplaus. So soll es sein – Reiten macht einfach Spaß, das war den beiden anzusehen! Die Galoppzirkel waren in dieser Vorstellung das Highlight – sicher die schnellsten des Abends! – aber auch Spins und Stops konnten sich absolut sehen lassen; eine ganz grandiose Leistung in dieser Freiheitsdressur ohne Sattel und Zaumzeug! Eine 214,5 gaben die Richter für den Ritt.

Auf den zweiten Rang in der Non Pro Freestyle kam Fabienne Erath mit SD Pipa San als Piratin, diese beiden ritten zu 211 Punkten mit einer ansprechenden Vorstellung vor Michael März und Springtime Dun It. Diese beiden hatten etwas Besonderes mitgebracht und spielten richtiges Theater in der Arena und arbeiteten mit flüssigem Stickstoff, das sich auf dem Hallenboden ausbreitete – als „Todesreiter“ kämpften Pferd und Ritter mit zwei Knappen, die als Helfer mit in der Arena waren.

Wieder einmal war die Freestyle Reining hier in Augsburg eine ganz tolle Prüfung, die bei den Zuschauern, genauso wie bei Reitern und Pferden für viel Spaß sorgte.

 

Barrel Race

Jürgen Pardeller im Vorlauf am schnellsten um die Tonnen

Beim Vorlauf des Barrel Race ging es am Mittwochabend heiß her, 18 Pferd-Reiterkombinationen aus sechs Nationen traten gegeneinander an. Erst um 23 Uhr startete die Prüfung; trotzdem konnten sich die Reiter nicht über mangelnde Stimmung beschweren, die Zuschauer feuerten lautstark an. Bevor es aber so richtig losgehen konnte, war im Sinne der Sicherheit noch Bodenkosmetik angesagt: um die Tonnen musste der Boden dicker aufgetragen werden, damit die Pferde nicht ins Rutschen kommen. Jeder Reiter startete insgesamt zweimal, die schlechtere Zeit wurde jeweils gestrichen.

Die Nase vorn hatte im Go schließlich der Italiener Jürgen Pardeller, der mit ARC Virgo Surprise am schnellsten um die Tonnen heizte – in 18,04 Sekunden; Zehntelsekunden trennten ihn von den weiteren neun Reitern, die im Finale zu sehen sein werden: Arnold Lunger (ITA) mit War N Glory, Lukas Seehauser (ITA) auf Joe Sugar Bandit, Patricia Mick (ITA) im Sattel des Appaloosa-Wallachs Colt, Martin Pardeller (ITA) und die Quarter Horse-Stute Rakita sind die besten fünf Reiter des Vorlaufs, der damit fest in italienischer Hand war. Desweiteren werden im Finale starten: Iwana Loch (POL) auf Bueno Little Badge, Judith Lunger (ITA) und Top O The Bill, Manuel Jochberger (ITA) mit dem Appaloosa Joe, Ewa Skwarczynska (POL) mit ihrem Araber-Wallach Exmoor sowie Jiri Pacha aus Tschechien, der Cathleen als Rennpferd gesattelt hat.

 

EC Trail Youth

Americana-Debütantin Jessica Kalb im Vorlauf ganz vorne

Der auf der Americana traditionell auch für die Jugendlichen sehr anspruchsvolle Trail forderte die volle Leistung von Reitern und Pferden. Im Go des Jugend-Trails setzten sich zwei Reiter klar von der Konkurrenz ab: Jessica Kalb und Tober Ester Co gelang es am allerbesten – ein super Score von 143 Punkten gab es für dieses Paar, die ganz neue Gesichter auf der Americana sind und mit diesem super Einstand auf sich aufmerksam machten.

Ebenfalls einen klasse Ritt, der mit 142 Punkten belohnt wurde, zeigte Melina Hugelshofer auf CPR Diabolic Zip, einer siebenjährigen Quarter Horse-Stute. Auf den dritten Rang im Vorlauf ritt Chantal Wolf, die Whizard Pride unter dem Sattel hatte und zu einer 136,5 ritt und damit zwar bereits deutlich hinter den ersten zwei Platzierten lag, aber auch sieben Punkte Vorsprung auf den Rest des Feldes hatte.

Sophia Raschat und Profitableinvestment, die bereits auf eine sehr erfolgreiche Turniersaison zurückblicken können, hatten im Trail einige Patzer und mussten sich mit 129,5 Punkten begnügen – im Finale wird mit diesen beiden jedoch sicher zu rechnen sein. Schon vor zwei Jahren belegten sie im Americana-Trail den fünften Rang, den die beiden sicherlich noch toppen wollen.

Die weiteren Platzierten, die in der Finalshow Trail Youth um den Europameistertitel reiten werden, sind: Ariane Hartmann mit Sizzlin Sweet Cody, Florian Larch auf Emphis Bando, Maxi Schmidt und Slippin Joe, Dominik Tuscher auf TL Cherokees Sassy – diese beiden haben bereits Americana-Erfahrung; in 2008 schafften sie einen sechsten Rang im Jugend-Trail – Lisa-Marie Georgi, die Rock Star Doll reitet sowie Christina Gsinn mit Buddhas Little Jack.

 

 

Quelle: Ramona Billing, Foto: S. Alfs