Reining Futurity Open 3 years - Cody Sapergia mit Doppelerfolg in der Reining-Futurity Open für Dreijährige
Mit insgesamt drei Pferden war Cody Sapergia im Finale der NRHA Reining Futurity 3 years old unterwegs – und sicherlich knallten die Sektkorken nach dieser Prüfung, denn alle drei Pferde zeigten überdurchschnittliche Leistungen und konnten den ersten, zweiten und vierten Platz mit nach Hause nehmen! Ein super Einstieg hier in Europa für den Kandier Cody Sapergia, der erst im Juli über den „Großen Teich“ gekommen war und seitdem in Italien trainiert und ansässig ist.
Zum Sieg in dieser Prüfung slidete er den Quarter Horse-Hengst Spin N Wimp, der durch seine starken Stops kräftig Pluspunkte sammelte und auf einen Score von 216 kam! In dieser Prüfung, die mit 3.500 Euro added Preisgeld ausgeschrieben war, bedeutete das einen Scheck von über 1.370 Euro.
Das Reserve Champion-Pferd von Cody Sapergia hieß MS Solano Whiz; die Stute platzierte sich im Vorlauf noch auf Rang Drei und lief nun in diesem Finale mit einer mächtigen Leistungssteigerung zu 215 Punkten.
Bernard Fonck war es, der die Erfolgssträhne von Cody Sapergia kurz unterbrach: mit Peppys Finest Work scorte er eine 214,5, was Rang Drei für dieses Paar bedeutete. Knapp dahinter setzte sich noch einmal Cody Sapergia, diesmal mit dem vorlaufsbesten Pferd Mizzen Crome, die sich im Finale zwar punktemäßig nochmal steigerte, aber im Vergleich zu den vierbeinigen Konkurrenten zurückfiel – 214 Punkte und Platz Vier.
Der fünfte Rang ging in die Schweiz an SS Smart Decision und Christoph Seiler mit einem Score von 205. Zweimal ein Null-Score bedeuteten zweimal Platz Sechs: Sowohl Patrick Koch (AUT) mit Prima Propaganda als auch Michel Sandijck (NET) auf Wimpys Wound – die beiden waren im Vorlauf noch auf einem guten zweiten Rang – beendeten die Prüfung leider ohne Wertung.
Reining Futurity Open 4 years - Noch einmal Bernard Fonck: Jetzt auf Cattlemans Cash
Um 6.000 Euro added Preisgeld ging es in der Futurity für die vierjährigen Reiningpferde, entsprechend sehr gute Leistungen waren in der Entscheidung dieser Prüfung zu sehen.
Im Vergleich zu den Ergebnissen des Vorlaufs wurden die Karten im Finale noch einmal völlig neu gemischt. Nicht Rudi Kronsteiner mit Hot Spicy Whiz waren die Sieger – diese beiden hatten im Vorlauf zwar eine super 216,5 vorgelegt, im Finale aber einige Patzer und kamen „nur“ zu 209 Punkten und auf Platz Neun – sondern Bernard Fonck ritt Cattlemans Cash zum Gewinn dieser Prüfung! Auf nahezu allen Manövern mit Höhepunkt im letzten Stop kassierten sie mächtig Pluspunkte und slideten schließlich auf einen Score von 218,5, der knapp 2.000 Euro an Gewinngeld wert war.
Der frischgebackene Bronze Trophy Open Champion vom Freitag abend ritt also weiter auf der Erfolgswelle; und auch noch der zweite Platz ging an ihn mit einer super Leistung auf Spook A Little – 216,5 Punkte vergaben die Richter für den Ritt, der Spook A Little von Rang Neun im Vorlauf nun bis kurz vor die Spitze katapultierte.
Ebenfalls verbessern konnten sich Ruf And Lucky und Michel Sandijck (NET), die in diesem Finale mit einem 214er Score den dritten Rang besetzten und sich damit nur knapp absetzten von The Ladys A Lil Ruf und Sylvia Rzepka, die mit nur einem halben Zähler weniger auf Platz Vier ritten.
Auf dem fünften Platz noch einmal Bernard Fonck, diesmal mit Ruf Lil Skater gleichauf mit Marco Pettinari (ITA) und Arc Lime N Chocolate, die beide einen Score von 211,5 nach Hause brachten.
Weiter ging es mit Platz Sieben, den wie bereits im Vorlauf der Amerikaner Clint Ramsey mit SLJ Smart Doc belegte (Score: 211). Es folgte mit einem Punkt Abstand Nico Hörmann und Smart Furys Pistol (210), der sich damit selber schlug und mit Diamond Club auf Rang Neun kam, gleichauf mit dem bereits erwähnten Rudi Kronsteiner (beide 209).
Platz Elf im Finale belegte schließlich BH Most Wanted mit dem Piloten Roy Van der Hoeven (208,5).
Masters Western Pleasure all Ages - Maß der Dinge in den Pleasure-Prüfungen: Little Magic Mexx unter Sabine Lohninger
Unter dem Sattel von Sabine Lohninger triumphierte der 15-jährige Paint Horse-Wallach Little Magic Mexx in der Masters Western Pleasure – damit waren diese beiden das Maß aller Dinge auf dieser Americana, was die „langsamen Gänge“ anbetrifft! Bereits die Europameisterschaftsklasse konnte das Paar gewinnen, und auch in das Finale der Masters Pleasure zogen die beiden als Favoriten ein, da sie den Vorlauf gemeinsam mit Reinvest In Peaches unter Jessy Goossens (BEL) bereits für sich entschieden hatten. In diesem Finale der Masters Pleasure blieben Little Magic Mexx und Sabine Lohninger ungeschlagen unter beiden Richtern (20 Punkte) und konnten sich über einen Preisgeld von über 1.100 Euro freuen.
Auf Rang Zwei setzten beide Richter die zweite Favoritin dieser Prüfung, Reinvest In Peaches unter Jessy Goossens, die ihre dreijährige, palominofarbene Quarter Horse-Stute im Hackamore vorstellte (18 Punkte). Und auch bezüglich des dritten Platzes waren sich die Richter einig; dieser ging an Royal Rietta mit Viktoria Zehetmeier (16 Punkte), die souverän ihre Leistung aus dem Vorlauf wiederholte und auch schon in der EM-Klasse auf einen super vierten Platz kam.
Quick Doc Ley unter Jana Walter sahen die Richter auf dem gleichen Rang wie im Vorlauf – 13 Platzierungspunkte und Platz Vier für sie. Just Hot Rodding und Serena Montanari setzten sich als die besten italienischen Teilnehmer dieser Prüfung auf Rang Fünf – zehn Zähler für diese beiden. Prim N Proper, der von Jörg Bieri aus der Schweiz vorgestellt wurde, fiel auf Rang Sechs mit neun Punkten.
Die Vergabe der Plätze Sieben und Acht hatte schlussendlich der Tie-Richter in der Hand, der den Haflinger Admiral Flummi mit Sandra Rohde vor QHV Blazing Gold und Giuliana Cassani (ITA) sah (beide 7 Punkte).
Platz Neun ging schließlich an KH Little Reini unter Dr. Nadja Loinig aus Österreich (5 Punkte), gefolgt von Smell Hot Smoke und Marina Bogensperer auf Rang 10 (4 Punkte).
Claudia und Carolin Lenz zu Gast im Championscorner
Gemeinsam mit Schäferhund Sammy nahmen Caroline Lenz und Mutter Claudia in der Championscorner der Americana Platz. Für die beiden Dachauer war die Americana ein Heimspiel. Die erst zwanzigjährige Lokalmatadorin Carolin konnte an ihre ehemaligen Erfolge auf der Americana anknüpfen. Familie Lenz kommt immer wieder gerne seit 2002 zur Americana, die Atmosphäre mit den vielen Zuschauern sei unvergleichlich.
Carolins Nachwuchspferd Lil Freckeled Playboy verspricht vom Namen her erst einmal Reining- und Cuttingbegabung, wird aber vorrangig für Trail, Westernriding und Superhorse eingesetzt. Schon früh zeigte sich in seinerAusbildung, die Mutter Claudia begann, dass er laut Carolin „dass Vorwärtsreiten hasste und ihm eher Trailstangen lagen“. Carolin setzte dann die Ausbildung fort. „Socke“, wie er liebevoll von ihr genannt wird, zeigte sich dabei stets sehr kooperativ und lernwillig und arbeitete begeistert an den Stangen.
Auf die Frage, ob Lil Freckeled Playboy irgendwann einmal in die Zucht gehen soll, sagte Claudia: „Ich habe immer gesagt, dass er Zuchthengst werden darf, wenn er das erste Mal Europameister ist. In Kreuth wurde er dann prompt Europameister in der Westernriding.“ Allerdings sollen noch ein paar größere Erfolge dazu kommen, er soll weiterhin erst einmal zeigen was er kann und sich im Sport etablieren, bevor man an einen Deckeinsatz denkt.
Carolin hatte aber auch ihre 18-jährige Haflingerstute Naja mit in Augsburg, die seit Jahren ein beliebter Publikumsmagnet der Americana ist. Allerdings wird Naja wohl hier eines ihrer letzten Turniere bestritten haben, da Naja aus dem Sport heraus genommen werden soll.
Der Unterschied im Training zwischen Naja und „Socke“ ist laut Carolin, dass Naja viel im Parcours alleine macht und sie wahnsinnig gut mitarbeitet. Ihr Hengst möchte dagegen deutlich mehr „geritten“ werden und ist ab und an noch ein wenig guckiger.
Döringgespann mit Kiss My Cat seit Jahren auf der Americana
Wer regelmäßig zur Americana kommt, ist sicher mindestens einmal der Familie Döring über den Weg gelaufen, die seit Mitte der 90er Jahre alle zwei Jahre in Augsburg vertreten sind. Einer der Gründe für das regelmäßige Erscheinen ist für Jürgen Döring die gute Stimmung, das fantastische Publikum und das tolle Umfeld. Für eine Reiterkarriere kann ein Start oder sogar Sieg auf der Americana laut Jürgen als Highlight verstanden werden.
Im Cuttingsport mit dem Publikumsmagneten Kiss My Cat hocherfolgreich unterwegs, übergab Vater Jürgen seinem Sohn vor einigen Jahren die Zügel des Hengstes. Malte showt nun den Hengst und ist auch in Augsburg mit dabei. Im Gespräch sagte Malte, dass ihm sein erstes Pony mit sechs Jahren vorläufig den Spaß am Reitsport genommen habe, da das Pony mit ihm gemacht habe, was es wollte. Als aber der erste Quarter im Stall der Eltern stand, keimte die Reiterlust erneut auf und war seitdem ungebrochen. Malte startete zusammen mit seiner älteren Schwester mit sieben Jahren auf Führzügelklassen, begann dann aber recht schnell mit dem Cutting. Seit dieser Zeit hat ihn das Cuttingfieber gepackt und nicht mehr losgelassen.
Neben Kiss My Cat hatte Malte noch die vierzehnjährige Quarter Horse Stute Smart Einie dabei, mit dem er bereits 2001 und 2003 in den USA erfolgreich war und in den Finals der Youth Klassen unter die besten 12 Reiter kommen konnte. Smart Einie war lange Zeit durch eine Kehlkopflähmung sehr schwer verletzt und eigentlich nie wieder reitbar. Es war absolutes Glück und eher Zufall, so Malte, dass sie im Sport wieder voll einsetzbar ist. Noch im selben Jahr wurden die beiden in Kreuth Europameister und waren somit wieder „Back in Business“.
Auf die Frage, wie Dörings ihre Pferde für den Cuttingsport trainieren, sagte Jürgen, das sie sie durch abwechslungsreiches Training fit halten, neben Trail und Pleasure eben auch ins Gelände gehen und nicht jeden Tag Cutting trainieren. Wenn aber doch Cutting auf dem Plan steht, dann haben sie auf ihrer eigenen Anlage alle Möglichkeiten sowohl Indoor- als auch Outdoortraining zu betreiben. Durch die Cuttingmaschine, einen 45 m Roundpen und echte Rinder ist gutes Training in Marl möglich. Neben ganz „normalen“ Reitsunden bieten Dörings auf ihrer Anlage auch Anfänger- und Fortgeschrittenenkurse an Rindern an, bei denen Pferde fast aller Rassen teilnehmen können.
Angespornt durch die Erfolge seiner beiden eigenen Kinder betreibt Jürgen außerdem sehr aktiv Jugendarbeit und hat vor einem Jahr mit der NCHA ein Youth Camp in Marl angeboten. Jugendliche an den Cuttingsport heranzuführen, wie zuvor seine beiden eigenen Kinder, liegt ihm sehr am Herzen.
Auf die Frage, ob er Cutting als Trendsportart sehen würde, sagte Jürgen, dass für ihn schon immer Cutting Trendsport war, nur ist dieser deutlich aufwändiger mit den nötigen Rindern zu betreiben und nicht so einfach darzustellen wie z. B. Reining, wo ein guter Boden und eine Halle ausreichen.
Titelgesicht der Americana zu Gast in der Champions-Corner
Jeder Messebesucher stolperte mindestens einmal über Philipp Martin Haug, der in diesem Jahr zusammen mit der sechsjährigen Quarter Horse Stute A Smarty Pants das Gesicht der Americana war.
Gemeinsam starteten die beiden in diesem Jahr in den Open Bridle Klassen der Workingcowhorse und erritten den ersten Platz mit einem 285er Score. Das macht Phillip besonders stolz, da Smarty vor zwei Jahren hier in Augsburg die Futurity der Cowhorse Klassen gewonnen hat und in diesem Jahr wieder konstante Leistung zeigen konnte. Dass ein Cowhorse nicht nur für Rinderprüfungen taugt, bewiesen die beiden in der Superhorse-Prüfung, wo sie einen soliden Ritt zeigten und den vierten Platz belegen konnten. Martin bezeichnete somit seine Stute als „Allrounder unter den Cowhorses“.
Auf die Frage, was Open Bridle und Two-Reins Klasse bedeutet, sagt Philipp, dass die Open Bridle Klasse das Ausbildungsziel in der kalifornischen Reitweise darstellt, das Pferd läuft hier einhändig im Bit auf Romal. Die Two-Reins-Klasse kann hingegen als Übergang für das Jungpferd zwischen Hackamore Klassen und Open Bridle Klassen bezeichnet werden. Das Pferd wird mit Bosalino – einem sehr dünnen Bosal – in Kombination mit einem Bit geritten, bis es dann später komplett auf Bit umgestellt wird. Diese Prüfungen werden in Italien laut Haug oft angeboten, in Süddeutschland ist die Americana seines Wissen der einzige Austragungsort für diese Klasse. Zur Qualität der Rinder sagte Phillip Martin Haug, dass besonders die weiblichen Rinder gut zu arbeiten waren. Da man aber nie weiß, welches Rind man bekäme, wären die Rinderklassen auch oft eine reine Glücksgeschichte.
Haug schätzte seine Chancen in den kommenden Klassen durchaus gut ein, merkte aber an, dass die Qualität der Pferde und die Reiter von Americana zu Americana immer besser werden und die Konkurrenz hier in Augsburg nicht zu unterschätzen ist.
Quelle: Ramona Billing |