EC Trail Finale - Carolin Lenz und Lil Freckled Playboy auch im Finale mit überirdischer Leistung
Ganz großes Kino für die Zuschauer des Trail-Finales! Es kann nicht oft genug erwähnt werden, welche Anforderungen der Americana-Trail an Reiter und Pferde stellt – auch in diesem Finale fanden sich endlos viele Trab- und vor allem Galoppstangen, die zudem auch noch zum Großteil erhöht lagen. Enge Wendungen in allen Gangarten, schwierige Lope In, komplizierte Wege im höchsten Schwierigkeitsgrad.
Insofern ist es kaum zu glauben, was für einen Ritt Carolin Lenz hier zum zweiten Mal ablieferte, nachdem sie den Vorlauf bereits mit einer überirdischen Leistung abgeschlossen hatte. Mit einer sagenhaften Vorstellung mit Lil Freckled Playboy kam sie auf einen Score von 143 – und das, obwohl ihr Pferd beim Rückwärtsrichten eine Pylone mit der Nase umgestoßen hat; fast jedes Manöver lag im Plusbereich! Trotzdem muss dieser Ritt für jeden Zuschauer ein Genuss gewesen sein. Die Manier, in der der achtjährige Hengst durch den Parcours steuerte, war einfach unglaublich. Am meterlangen Zügel, in jeder Sekunde voll aufmerksam, klockte er kaum einmal an die Stangen und bewältigte in einem Stil insbesondere die erhöhten Stangen, der seinesgleichen sucht. Diese Leistung wurde belohnt mit dem Europameisterschaftstitel der Americana, einem Trophy-Sattel sowie einem Scheck über 2.340 Euro!
Obwohl Carolin Lenz mit ihrem Siegesscore von 143 das restliche Teilnehmerfeld weit hinter sich ließ, waren auch die weiteren Ritte absolut bewundernswert. Bei diesem schwierigen Parcours spricht auch ein Score von 137 für sich. Diese Leistung erreichten sogar zwei Teilnehmer, die sich beide auf den zweiten Rang setzten und den Co-Reserve Champion-Titel mit nach Hause nahmen. Dies waren Sabine Lohninger aus Österreich, die mit Little Magic Mexx bereits die Western Pleasure-Klassen auf dieser Americana für sich entscheiden konnte und damit ein überaus erfolgreiches Turnier feierte. Gleichberechtigt neben ihr freute sich auch noch die Schweizerin Giuliana Cassini, die QHV Blazing Gold unter dem Sattel hatte, über den Co-Reserve Champion-Titel. Auch dieses Paar konnte mehrere Schleifen dieses Jahr in Augsburg sammeln!
Der vierte Platz barg in der Siegerehrung Tränenpotenzial: Die Haflinger-Stute Naja, seit acht Jahren immer wieder auf der Americana unter den Besten in „ihren“ Disziplinen Trail und Western Horsemanship dabei, wurde mit ihrem Start hier im Finale des Trails aus dem Sport verabschiedet. Hochdekoriert kann sie nun den Weg nach Hause antreten und ihren Lebensabend abseits des großen Sports genießen. Mit einem Score von 135,5 Punkten nahm sie hier noch einmal den fünften Platz mit – eine ganz tolle Leistung, auch wenn sie den zweiten Rang aus dem Vorlauf aufgeben musste. Alles Gute, Naja!
Vielen Zuschauern noch wohlbekannt war der sechstplatzierte Lucky Luke, der vor zwei Jahren den Americana-Trail als erster Tinker überhaupt gewinnen konnte – er bekam auch dieses Jahr Sonderapplaus! Mit seiner Reiterin Claudia Huber steigerte er sich im Finale nochmal und kam auf 128,5 Punkte – leider musste dieses Paar dreimal ein Brake-of-Gait verzeichnen, obwohl die Richter fast alle Manöver im Plusbereich sahen und ohne diese Patzer sicher wieder ein Platz in den vordersten Rängen drin gewesen wäre.
Besser als im Vorlauf zeigten sich in diesem Finale auch Angelika Gallitzendörfer und der Paint Horse-Hengst Magic Technique, die 121,5 Punkte kassierten und sich damit auf Rang Sechs setzten. Siebte wurde Jessica-Marie Scholz, die mit dem Appaloosa-Wallach TJ Milkboy ihren Weg durch die Stangen suchten – 118,5 war der Score für sie.
Platz Acht – wie im Vorlauf – für Katja Mothes und den Paint Horse-Hengst Greyhound Tivio, hier vergaben die Richter 115,5 Punkte. Volker Jauch und Fishermens Friend hatten viele Aussetzer in den Galoppstangen und kamen daher leider nur auf einen Score von 96,5 und Platz Neun. Ein Null-Score bedeutete für Jana Walter und Quick Doc Ley leider Rang Zehn – im Vorlauf waren diese beiden noch auf den siebten Platz.
Quelle: Ramona Billing |