Q10: Hohes Niveau – entspannte Atmosphäre

Mit 493 Pferden (655 Pferd-Reiter-Kombinationen) und 2035 Starts war die Q10 International Championship & Futurity/Maturity auch in diesem Jahr wieder die mit Abstand größte Show für American Quarter Horses in Europa. Zum Vergleich: Die Hauptschau der Deutschen Quarter Horse Association verzeichnet 65 Pferde mehr als die diesjährige Europameisterschaft in Kreuth. Die entspannte Turnieratmosphäre, zahlenmäßig wie qualitativ stark besetzte Klassen, optimale Bodenverhältnisse, fröhliche Partys auf den Stallgassen und das pferdebegeisterte Publikum in der Aachener Soers trugen dazu bei, dass die Teilnehmer, die am Wochenende die Heimreise antraten, zum Fazit kamen: „Eine schöne Q“.
Pferde aus europäischer Zucht überzeugten
„Exzellent“, lobte Turnierrichterin Pamela Scott die Qualität der gezeigten Pferde. So beurteilen das auch ihre vier Kollegen nach zehn Turniertagen in Aachen. „In den vergangenen zehn Jahren hat sich unheimlich viel getan in der europäischen Zucht. Es macht heute viel mehr Spaß hier zu richten, weil es einfach viel mehr Spaß macht, gute Pferde zu richten“, bekannte beispielsweise John Tuckey. Professionell trainierte American Quarter Horses in hervorragender Verfassung seien zu sehen gewesen. Waren es in den 90ern noch einige wenige Leute in Deutschland, die herausragende Pferde präsentieren konnten, seien die Spitze inzwischen deutlich breiter geworden, so Marilyn Randall. Insbesondere die Reining- und Pleasure-Pferde konnten die Richter überzeugen. Kleine Abstriche seien hingegen in der Halter zu machen, da anstelle der in den USA üblichen Halter-Spezialisten in Europa in aller Regel Reitpferde in den Halterklassen antreten. Gut gefallen hat den Amerikanern besonders der freundliche und kollegiale Umgang, wie sie ihn bei der Q erlebt haben: „Es ist ungewohnt für uns zu sehen, dass ein Profi für den anderen klatscht oder dass ein Reiter auch für einen Nullscore-Ritt wohlwollenden Applaus bekommt.“
Senior Reining größte Klasse
Größte Klasse der DQHA-Hauptschau war erstmals seit Jahren nicht die Western Pleasure Futurity, sondern die Senior Reining Open der Show 3-4 mit 36 Startern. Die Goldmedaille in dieser umkämpften Klasse hat Markus Zweverink mit seinem Hengst WRANGLE CHIC. Der Sechsjährige war unter Oliver Stein Champion beim NRHA Breeders Derby 2009. Auf der Q10 war der Profi auch mit Wrangle Chic im Finale der Deutschen Meisterschaft Reining der Senioren zu sehen, wo es allerdings nicht zu einer vorderen Platzierung reichte.
Mit 312 Starts in Youth und Novice Youth wurde das neu etablierte Jugendwochenende zum Auftakt der Q10 sehr gut angenommen. Gefragt war besonders die Novice Youth Western Horsemanship mit 15 Nennungen. TL MISS CHICK MELODY und Caroline Leckebusch gewannen diese Prüfung. Nur einen Starter weniger, nämlich 14 Reiter zählte die Western Pleasure Youth. In dieser Klasse feierte Leonie Fischer mit der von Steve Heckaman gezogenen Stute MADE OF POTENTIAL die Goldmedaille. Der Titel All-Around Champion Youth ging an MARLANAS PROMOTOR und Valerie Bartholatus. Die beiden hatten Gold in der Hunt Seat Equitation und der Showmanship at Halter geholt und Bronze in der Horsemanship Youth gewonnen.
Gefragte Green-Klassen
Gut angenommen wurden die Green Klassen, die 2009 erstmals in Aachen ausgeschrieben wurden und diesmal auch in Show 3-4 angeboten wurden. Unterm Strich gab es bei der Q10 160 Starts in diesen Open-Klassen für unerfahrene Pferde. Besonders gefragt war die Green Western Pleasure mit 29 (Show 1-2) bzw. 29 Startern (Show 3-4). Erstmals wurden im Rahmen der AQHA-anerkannte Klassen für Reiter mit Behinderung ausgeschrieben. Sieben Reiter und Reiterinnnen – teils mit körperlichen, teils mit geistigen Handicaps zeigten vor großer Kulisse respektable Leistungen. Andreas Bake aus Apelern gewann mit MR DEL RIO CHANT, einem Wallach im Besitz von Angelique Schiffer den Walk and Jog Trail bei beiden Richtern. In der Walk and Jog Horsemanship sah einer der zwei Richter ebenfalls Andreas Bake vorne. Der zweite Pokal ging an Elinor Switzer mit SUJOS SHOIW GIRL, einer Stute, die ebenfalls Angelique Schiffer gehört. Vor allem dem Hintergrund, dass die meisten Reitern nur wenige Stunden Gelegenheit hatten, mit den fremden Pferden zu trainieren, ist die gezeigte Leistung aller Teilnehmer bemerkenswert.
Quelle: dqha.de, Foto: Art & Light
|