07-06-2009

02-11-2010

 

Maik Bartmann: „Der Aufbau eines Sponsorings sollte Priorität haben.“

Vor dem Start auf der Futurity in Kreuth: Maik und Katrin Bartmann auf Gumps BH Jane BB

 

(Hans-Peter Viemann). Maik Bartmann aus dem rheinhessischen Osthofen, stellte auf der Futurity in Kreuth „eine allgemeine Zufriedenheit“ unter den Westernreiter fest. Der im August 1973 geborene Pferdewirt sagte: „Die Finanzkrise, so scheint es zumindest, haben alle gut überstanden.“ Der Professional hat aber auch erkannt, dass sich „der Zufriedene noch etwas zurückhält.“ Damit meint der Pfälzer nicht, dass es diesen Reinern „an der nötigen sportlichen Motivation mangelt“ sondern er sich nicht „auf der überstandenen Wirtschaftskrise ausruhen sollte.“ Er empfiehlt stattdessen: „Vielmehr müsste er versuchen aktiver die Zukunft im Interesse aller mitzugestalten.“

Auch über die Weltreiterspiele hat sich der 37-Jährige seine Gedanken gemacht. Nach dem beachtenswerten Abschneiden der deutschen Reiner in Lexington, sowie das erwähnenswerte gute und disziplinübergreifende Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der gesamten Mannschaft, was vom Equipechef Paul Kratschmer auf der Futurity bestätigt wurde, vertritt Maik Bartmann die Meinung, dass es jetzt an der Zeit wäre „von den Dressur-, Spring- und Vielseitigkeitsreitern zu lernen.“ Er meinte damit nicht, dass ausnahmslos alle Strukturen übernommen werden können oder sollten, sondern der Profi nannte zunächst einmal drei „von vielen Beispielen“ wie er betonte. Erstens: „Der Aufbau eines Sponsorings. Dazu später mehr.“ Zweitens: „Die Nachwuchsförderungen in den genannten Disziplinen sind vorbildlich, was die beachtlichen internationalen Erfolge seit Jahren beweisen.“ Drittens hat er festgestellt, dass die Öffentlichkeitsarbeit in diesen Abteilungen „generell nachahmenswert sei.“ „Denn“, so der Osthofener: „Der Zuschauer möchte im Voraus wissen welche Reiter an den Start gehen. Die Namen der Teilnehmer sind aus diesem Grunde die wichtigsten Informationen. Die Sportler nämlich sind es, die Besucher in die Showarenen locken und nicht die Funktionäre.“ 

Noch einmal kommt er auf Sponsoren und Förderer zu sprechen. Einen nicht nur für ihn, sondern sehr viele bekannte Reiner und Pferdebesitzer vertreten diese Denkweise, bedeutenden Punkt. Er sagte: „Vor allen Dingen aber sollte zunächst einmal der Aufbau eines Sponsorings Priorität haben. Auch hier könnten wir uns von den Dressur-, Spring- und ‚Buschreitern’ beraten lassen.“ Maik Bartmann redet nicht nur so dahin, sondern hat auch hier konkrete Vorschläge zu machen. Er regt an: „Warum wird nicht endlich eine Agentur angesprochen und damit beauftragt ein Konzept, was selbstverständlich mit uns Westernreiter abgestimmt werden muss, zu erarbeiten?“. Nach einer kurzen Pause fährt er fort, „und wenn dann gutes Geld in die Kasse gespült wird, kann auch das Vermittlungsbüro mit einer entsprechend guten Provision entlohnt werden.“

Nach der WM ist vor der WM. Auch dieses Thema spricht der Trainer und Turnierrichter offen an. „Wie man hört ist eine Weltmeisterschaft für das Jahr 2012 geplant. Dazu braucht man mindestens vier hervorragende Pferde, die dann sechs Jahre alt sein müssen. Das heißt also, schon jetzt sollten Vierbeiner ab dem Jahrgang 2006 selektiert werden und gezielt auf das Championat hin gearbeitet werden. Nur so lassen sich die bisherigen guten Ergebnisse bestätigen.“ Der Hinweis darauf, dass „in Kentucky zwar erfahrene – aber ältere Quarter Horses am Start waren“ ist wahrlich eine Tatsache, die man nicht außer Acht lassen sollte. Denn: Bekannterweise sind zwei Jahre schnell ins Land gegangen.

Die Aussagen von Maik Bartmann bestätigen Recherchen, dass sich sehr viele anerkannte Trainer, Reiter, Züchter und Ranch-Betreiber gleichartige Gedanken machen – und damit weit über den Tellerrand der Verbände/Vereine hinaus schauen. Und das ist gut so, denn Stillstand ist Rückschritt und das kann sich keine Sportart leisten. Erst recht dann nicht, wenn man wie im Reining zwar sehr langsam, dafür jedoch stetig, bei einem breiteren Publikum bekannter wird. Maik Bartmann: „Jetzt – wann sonst? muss man den Aufwärtstrend nutzen um sowohl Sponsoren als auch Reitinteressierte für unseren Sport zu begeistern beziehungsweise in den Sattel zu heben. Gerade jetzt, wo sich die derzeitige Situation durchaus positiv zeigt, sollten wir uns alle mit vollem Engagement für eine erfolgreiche und wirtschaftlich gesunde Zukunft unserer Reitdisziplin einsetzen.“

 

Quelle: H.-P. Viemann