NRHA European Futurity in Kreuth: Grischa Ludwig war zufrieden -
Knapp 5.000 Zuschauer beim Schlussakkord in der Ostbayernhalle

(Hans-Peter Viemann). In einem waren sich sowohl die Teilnehmer und Pferdebesitzer, aber auch der Veranstalter und die anwesenden Journalisten oder Berichterstatter einig: Die dritte Auflage der NRHA-European-Futurity in der Ostbayernhalle Kreuth war ein riesiger Erfolg. Keine Wunder also, dass man rund um den Matheshof nur in zufriedene Gesichter schauen konnte.
Zunächst einmal bedarf es jedoch der Chronistenpflicht festzuhalten, dass die knapp 5.000 Zuschauer ein spektakuläres Open-Finale von allen teilnehmenden Professionals zu sehen bekamen. Die Reiner wiederum brachten beim Schlussakkord ihre Pferde zu großartigen Höchstleistungen, die von den Besuchern mit einem kaum endenden Beifall anerkannt wurden. Damit sorgten sie indirekt dafür, dass die noch folgenden Starter einen weiteren Ansporn erhielten und alle ihr großes Können in der Arena zeigten. Dazu meinte ein gutgelaunter Grischa Ludwig (Bitz): „Einen solchen Wettbewerb hat es meines Wissens in dieser Arena noch nicht gegeben. Überdies waren so viele Vierbeiner der Güteklasse 1A am Start, dass einem fast schon angst und bange wurde. Wenn das keine Werbung für unseren Sport war, dann weiß ich auch nicht, was wir sonst noch unternehmen müssen, um mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu kommen.“ In der Tat, denn um unter die Top Ten zu kommen, war eine 222 nötig!
Für den Trainer von LQH verlief die Euro-Futurity durchaus erfolgreich. Er brachte zwei Quarter-Horse-Hengste in die Finalrunde. Im Sattel von Pinefootworks Cash (Besitzerin: Melanie Schneider), den Grischa Ludwig erstmals auf einem großen Turnier vorgestellt hatte und den der 37-Jährige im Laufe der Turniertage um vier Punkte auf einen 221,5er-Score im Finale steigerte, belegte der Schwabe Rang elf (Level 4) was mit 3.223,84 US-Dollar belohnt wurde und auf Level 3 den sechsten Platz bedeutete, womit er weitere 3.658,07 $ kassierte. „Bereits nach unserer halbjährigen Zusammenarbeit haben die zwei Hengste gezeigt, was in ihnen steckt. Jetzt heißt es, die Pferde in Ruhe auf weitere Aufgaben vorzubereiten“, erklärte der Trainer. Denn auch den folgenden Rang in der Platzierungsliste (Level 3) sicherte sich der deutsche Vorzeigereiner: mit Gunners Jem, der im Besitz von Kristina Maibaum steht, wurde er Siebter und kassierte dazu noch einmal 3.206,45 $ Preisgeld.
„Das Open-Finale Level 3 und 4 wird wohl in die Futurity-Geschichte eingehen“, schrieb Ramona Billing, womit die „Chefin“ der Pressestelle den „Nagel auf dem Kopf traf“ und Recht behalten dürfte. Denn: nach den hochkarätigen Vorläufen waren die Erwartungen für das Finale schon sehr hoch angesiedelt, wurden aber noch bei weitem übertroffen, was letztendlich für die Qualität von Ross und Reitern sprachen.
Auffallend war, so nebenbei bemerkt, dass die Wettbewerbe von den italienischen Reinern zahlenmäßig bestimmt wurden. Grischa Ludwig brachte diese „Überlegenheit“ auf den Punkt. Er stellte fest, dass „die Italiener einfach mehr Geld in die Hand nehmen würden und somit zwar teure, aber auch gute Quarter Horses in ihre Ställe holten“. „Und wenn dann trotzdem mal eine Reiter-Pferd-Kombination nicht passt“, so ergänzte Maik Bartmann „wird einfach noch ein weiterer Vierbeiner gekauft.“
Im Finale der Euro-Futurity gelang Rudi Kronsteiner (Österreich) der große Wurf auf Level 4: mit Finest Copyshot erzielte er nach einem großartigen Ritt den Turnier-Highscore mit einer 233. Zweitplaziert wurde Giuseppe Prevosti (Italien/229,5) mit Lenas Drawin His Gun und auf dem Bronzerang folgte Bernard Fonck (Belgien/228,5), der im Sattel von Time To Mark Big saß.
Quelle: H.-P. Viemann, Foto: Georg Singer
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