FEI-Europameisterschaft: Italien dominiert / Zweimal Silber und Bronze für Deutschland.

(Hans-Peter Viemann). Mit zwei Silber- und Bronzemedaillen im Gepäck kehrten die deutschen Reiner vom Austragungsort der FEI- Europameisterschaften (Reining), der Reitsportanlage von Helmut & Dennis Schulz in Wiener Neustadt, zirka 50 Kilometer südlich der österreichischen Landeshauptstadt gelegen, in ihre Heimatställe zurück.
Auf den zum fünften Mal ausgetragenen – und von der Fédération Equestre Internationale (FEI) anerkannten kontinentalen Titelkämpfen – waren zum zweiten Mal auch die Junioren und Jungen Reiter mit von der Partie. Sicherten die deutschen Reiner bei ihrem Heimspiel 2009 im oberpfälzischen Kreuth mit drei Gold-, einer Silber- und drei Bronzemedaillen noch insgesamt sieben Plaketten (Italien: 3x Gold, 2x Silber), setzten diesmal die Teilnehmer des italienischen Verbandes die Akzente: die Sportler aus dem Land jenseits der Alpen sicherten sich in allen sechs Prüfungen die Goldmedaillen. Zudem wurden im Einzel drei Italiener mit Silber ausgezeichnet.
Die deutsche Equipe zeigte auf dem EM-Championat erneut, dass in den Team-Wettbewerben stets mit ihnen zu rechnen ist. Oliver Wehnes (Kandel) auf Lil Ruf Bandit (Besitzer: Nico Hörmann) legte eine 215,5 vor. Es folgte Christina Tolksdorf (Heckenbach) mit Ruf Lil Martha. Für den ersten Einsatz in der Seniorenklasse zeigte die junge Amazone eine gute Leistung, auch wenn ihre Wertnote (203,5) das Streichergebnis bedeutete. „Anerkennenswert ihre Vorstellung“, urteilte Mannschaftskollege Nico Hörmann. Nun lag es in den Händen der erfahrenen Cracks, Sylvia Rzepka (A-Mitterndorf) mit Doctor Zip Nic und Nico Hörmann (Bünde), der im Sattel von Smart Spookster saß, die Aufholjagd zu starten. Es gelang. Gewohnt sicher und mit jeweils einem 220,5er Score sorgte das Duo dafür, dass das deutsche Quartett mit einer Silbermedaille die Heimreise antreten konnte. „Wir haben das Optimale aus unseren Möglichkeiten gemacht und sind zufrieden“, sagte Coach Kay Wienrich (Argenbühl).
Auch bei den Jungen Reitern musste bis zur letzten Reiter-Pferd-Kombination gezittert werden. Alisa Stein (Wehrheim) mit Frosty war die erste Starterin in der Show-Arena. Mit einer 194,5 lieferte sie das Streichergebnis. Nach den Läufen von Vanety Korbus (Straubenhardt) mit Ses Topsail Whiz und Josefin Lintner (St. Wendel) auf Miss Estrella Del Cielo, ihre Ritte wurden mit 211 bzw. 208 Punkten bewertet, musste André Zschau (Bünde) als finaler Starter alles auf eine Karte setzen. Der 19-jährige Bundeswehr-Sportsoldat hielt der Herausforderung stand und scorte im Sattel von Jacs War Leo eine 217,5 – die zweitbeste Wertnote in dieser Prüfung. Der Lohn für die Mannschaft war das bronzene Edelmetall. „Die Belastung, einen perfekten und fehlerfreien Lauf hinlegen zu müssen, war enorm hoch. Ich freue mich, dass es so gut geklappt hat“, sagte André Zschau; und sein Trainer Nico Hörmann ergänzte, dass „André in seiner Altersstufe zu den Besten gehört“. Im Einzelwettbewerb wurde der dreifache deutsche Jugendmeister von den Juroren auf den vierten Rang eingereiht.
In der Juniorenklasse gab es zwei weitere Medaillen für die deutsche Equipe. Alisa Müller (Gernsbach) mit Sparkling Cielo, Sofie Eckebrecht (Schwerte) mit Guns Red Obsession, Sabrina Baumgärtner (Polsingen) mit Top on Cutie und Fabienne Krämer (Lautertal) mit Little Roosters Gal holten Silber. Und last, but not least, über ihre Bronzemedaille im Einzel sowie einen Platz auf dem Treppchen freute sich Laura Spielmann (Meine), die Little Peppy Olena aufgezäumt hatte.
Seit 2003 wird im Zweijahres-Rhythmus das europäische Championat ausgetragen. In den Jahren 2003, 2007 und 2009 sicherten sich jeweils die deutschen Senioren Mannschaftsgold sowie anno 2005 und 2011 das silberne Edelmetall. Wahrlich eine erwähnenswerte Bilanz. Medaillen-Spiegel (2003 – 2011), Italien: 12x Gold, 8x Silber, 2x Bronze; Deutschland: 6/5/5; Belgien: 0/3/1; Österreich: 0/1/4; Großbritannien: 0/1/1; Niederlande: 0/0/3; Schweiz: 0/0/2.
Quelle: H.-P. Viemann, Foto: Christian Kellner
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