Verwandschaft der Westernreiter in Magna Racino

An vergangenen Wochenende fand auf der wunderschönen Reitsportanlage Magna Racino in der Nähe von Wien ein Working Equitation Turnier statt.
Diese noch recht junge Turniersportart besteht aus vier einzelnen Prüfungen, einer Dressur, einem Trail, einem Trail auf Zeit und einer Rinderklasse ähnlich dem Team Penning oder Cattle Penning.
Working Equitation fasst die alten europäischen Arbeitsreitweisen zusammen. Sie sind die Ursprünge des Westernreitens. Diese Disziplin wurde eingeführt, um die unterschiedlichen Reitweisen zu fördern, die in den verschiedenen Ländern praktiziert werden, in denen das Pferd in der Landwirtschaft eingesetzt wird oder wurde. Die verschiedenen Traditionen, Reitkleidungen, Sättel und Zaumzeuge – Kulturgut jeder Nation – sollen somit erhalten bleiben.
Arbeit am Rind gab es in Europa in Portugal, Spanien, Frankreich und Italien. Die Rinderherden zu treiben und zu hüten war nur regional nötig und nicht lebensnotwendig für die Menschen. Diese Arbeitsreitweisen drohten immer mehr in Vergessenheit zu geraten, daher wurde ein Dachverband gegründet (WAWE World Association of Working Equitation) der Vergleichswettkämpfe ins Leben rief, bevor diese Sparte in der Versenkung verschwand.
In den Klassen der Einsteiger, mittleren Klasse und Fortgeschrittenen werden alle Teilprüfungen beidhändig geritten, in der Master Klasse muss einhändig auf blanker Kandare geritten werden.
Auch Western Tack ist erlaubt, wie Nina Zwölfer mit ihrem American Quarter Horse Miss Kay Command demonstriert.
Die Anlage Magna Racino war ürsprünglich vor allem als Pferderennbahn für Traber und Galopper gedacht. Dazu gehören jedoch viele Stallgebäude, riesige Außenplätze und zwei Reithallen mit je 30X70 Meter Reitfläche.
In Planung ist offensichtlich eine weitere Halle mit 3000 Zuschauerplätzen.
Alles in allem eine Anlage, die auch für den Westernreitsport von Interesse werden kann.
Quelle: Boris Kook |