28-09-2011

Abschlussbericht zur 20. German Open 2011

German Open 2011 -  Klappe Kreuth/ Gut Matheshof die Zweite

Nach einer gelungenen Premiere im letzten Jahr fand die German Open zum zweiten Mal auf Gut Matheshof, Europas größtem Pferdesport- und Turnierzentrum, statt. Bereits 2010 konnten sich fast 400 Reiter-Pferd-Kombinationen von den optimalen Bedingungen für die Teilnehmer vor Ort überzeugen. Eine Zahl, die nochmals übertroffen wurde: 445 Reiter-Pferd-Kombinationen, 12% mehr, hatten für Kreuth genannt, darunter viele erfahrene Turnierreiter, aber auch einige, die zum ersten Mal auf der German Open gestartet sind.

Der Anstieg der Nennungen machte sich nicht nur in den Starterzahlen der einzelnen Prüfungen sondern auch bei der Boxenbelegung, den Warm Ups und im Zeitplan bemerkbar. Im Vergleich zum letzten Jahr musste eine weitere Scheune genutzt werden, damit alle Pferde während der Turniertage eine Bleibe hatten. Mehr Pferde heißt jedoch auch mehr Fahrzeuge und Anhänger, die geparkt werden müssen. Dank der guten Organisation und der Helfer am Anreisetag, war dies jedoch kein Problem. Eine Überraschung erlebten alle Teilnehmer beim Besuch auf der Meldestelle. Zusätzlich zum Programm- und Patternheft bekam jeder Reiter eine Erinnerungsgeschenk: eine German Open Tasse mit Schlüsselanhänger und Kugelschreiber.
Der Zeitplan der Veranstaltung war prall gefüllt.

 

 

Damit keine Prüfungen auf andere Plätze verlegt werden mussten, fiel der Startschuss zur German Open bereits am Montag und die Turniertage begannen morgens bereits um 6:30 Uhr bzw. 7:00 Uhr und endeten erst am späten Abend. So konnten alle Prüfungen in der Ostbayernhalle stattfinden.

Die Paid Warm Ups waren bei den Teilnehmern sehr gefragt. Bereits vor Nennschluss waren knapp 24 Stunden Paid Warm Ups ausverkauft. Da man auch den Teilnehmern, die keinen Warm Up Platz erhalten haben, die Chance geben wollte, ihren Pferden die große Halle mit einer Reitfläche von 40 x 80 m und 5.200 Zuschauerplätzen zu zeigen, konnten die Warm Ups in der Ostbayernhalle nicht erweitert werden. Lediglich die Trail Warm Ups wurden aufgrund der großen Nachfrage vor Ort um zwei Stunden verlängert.

Den Trail Reitern war es sehr wichtig ihren Pferden, die eigens für die German Open gebaute Brücke mit den Maßen 2,50x 2,50 m und das Tor an dem eine EWU Banner angebracht war zu zeigen.

 

 

Während der sieben Turniertage wurden 16 Deutsche Meistertitel und drei Titel des EWU-Champions vergeben. Im Jungpferdechampionat wurden die besten Jungpferde ermittelt.
In allen Disziplinen mit Ausnahme der Junior Western Riding und der Working Cowhorse mussten sich die Teilnehmer im Vorlauf der dreiköpfigen Richterjury stellen. In den Finalläufen nahmen dann sogar fünf Richter von denen das beste und schlechteste Ergebnis gestrichen wurde, die Leistungen der Teilnehmer in Augenschein. Das Richtergremium war dieses Jahr international besetzt. Es bestand aus den drei deutschen Richtern Christina Bröhl, Jörg Bös und Mike Stöhr, den beiden Schweizerinnen Madelaine Häberlin und Simone Reis sowie dem Amerikaner Robert Meneely.

Der Glückwunsch des Präsidiums gilt allen Siegern und Platzierten. Nicht vergessen werden sollen besonders auch diejenigen Reiter, die nur die Vorläufe absolvieren konnten. Bedingt durch den Qualifikationsmodus ist es ein riesiger Erfolg, sich für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert zu haben und jeder Reiter kann stolz auf sich sein, auf der German Open gestartet zu sein. Alle Sieger erhielten zusätzlich zur blauen Schleife und dem Pokal, eine eigens für die German Open entworfene Siegerdecke, eine Schärpe und die Goldmedaille (Ausnahme. Reining) sowie ein Preisgeld.

Fast alle Titelträger aus 2010, sowohl bei den Jugendlichen als auch bei den Erwachsenen, waren nach Kreuth gereist, um ihren Titel zu verteidigen. Einigen gelang dieses Meisterstück. Laura Kadzinsky aus dem Landesverband Berlin Brandenburg und ihr Haflinger Wallach PR Fritz Power traten als Titelverteidiger in der Jugend Western Riding und Jugend Western Horsemanship an. Nach dem Sieg in den Vorläufen dieser Disziplinen gingen die Beiden als Favoriten im Finale an den Start.
In der Western Riding waren Laura und PR Fritz Power auch dieses Jahr unschlagbar. Mit einem Gesamtscore von 212,5 und einem Vorsprung von 6,5 Punkten, darf sie sich noch ein weiteres Jahr Deutsche Meisterin Jugend Western Riding nennen.
In der Western Horsemanship, in der es einen Sattel der Firma Deuber & Partner Saddlery als Sonderehrepreis zu gewinnen gab, musste sich das Duo Laura Kadzinsky und PR Fritz Power in einer Tie-Richter-Entscheidung Lea Hoffner geschlagen geben. Laura Kadzinsky ist auch über den Vizemeistertitel glücklich. Zu ihrer Mutter sagte sie nach dem Ritt: „Mama, ich bin nicht enttäuscht. Sättel werden sowieso überbewertet.“
Über den Titel Deutscher Meister Jugend Western Horsemanship und den Sonderehrenpreis, einen Sattel von Deuber & Partner Saddlery, freut sich nun Lea Hoffner.

Doch dies war nur der erste Streich von der für den Landesverband Hessen startenden Reiterin und ihrem Appaloosa Wallach. Auf der German Open 2010 mussten sie sich in der Showmanship at Halter noch mit Platz 2 zufrieden geben. Dieses Jahr führte kein Weg an den Beiden vorbei. Lea Hoffner sicherte sich die Goldmedaille.

Ebenfalls als Titelverteidigerin ging Carolin Sosna aus dem Rheinland in der Western Pleasure an den Start. Sie hatte mit A Sudden Flash sprichwörtlich auf das richtige Pferd gesetzt und verlängert damit den Titel Deutscher Meister Jugend Western Pleasure um ein Jahr.

Den anspruchsvollen Parcours im Jugend Trail bewältigten gleich zwei Reiterinnen mit einem Gesamtscore von 213,5 Punkten: Anna Alisa Samse (NS/H) mit Dusty und Ramona Hahn (RLP) auf Lucky. Da es laut Regelbuch jedoch nur einen Gewinner geben kann, fiel die Entscheidung durch den Tie-Richter zu Gunsten von Anna-Alisa Samse und dem western-gerittenen Wallach Dusty aus. Sie sind die Goldmedaillengewinner im Jugend Trail.

Mit Ihrem zweiten Pferd Blacks Dualolena, einem 12-jahrigen Quarter Horse Wallach, setzte sich Ramona Hahn dann aber gegen die neun Mitstreiter im Finale der Jugend Reining durch. Die Reiterin aus dem Landesverband Rheinland-Pfalz sicherte sich den Titel EWU Jugend Reining Champion 2011.

Die Rheinländerin Caroline Leckebusch erreichte mit der Quarter Horse Stute TL Miss Chick Melody in sechs von sieben Jugend-Prüfungen das Finale. Bis zur letzten Prüfung musste die Zwei sich mit guten Platzierungen unter den Top 8, darunter zweimal der Bronzerang, zufrieden geben. In der letzten Prüfung der German Open und der Jugendlichen dem Finale der Jugend Senior Superhorse gelang den Beiden dann doch noch der Sprung nach ganz oben auf das Treppchen.
Die außergewöhnlichen Leistungen von Caroline Leckebusch und ihrer Stute wurden zum Abschluss der Veranstaltung nicht nur durch den Deutsche Meistertitel in der Senior Superhorse honoriert, sondern durch den Sieg in der All Around Champion-Wertung gekrönt.

In den Prüfungen für die Erwachsenen waren die Entscheidungen zum Teil genauso knapp und spannend wie bei den Jugendlichen. So auch in der Disziplin, die dieses Jahr Premiere auf der German Open feierte, der Showmanship at Halter. Die gleiche Gesamtpunktzahl erhielten Nicola Louven aus Niedersachsen und Svenja Clauberg aus dem Rheinland, so dass die Entscheidung über Sieg und Platz zwei durch den Tie Richter gefällt wurde. Erste Deutsche Meisterin Showmanship at Halter wurde Nicola Louven, die die 6-jährige Quarter Horse Stute Zippos Satisfaction an der Hand vorstellte.

Im Junior Trail konnte die für den Landesverband Rheinland-Pfalz startende Heike Trautwein mit ihrem Haflinger Wallach Nonchalant bereits den Vorlauf für sich entscheiden. Der Reiterin gelang es auch im Finale am Sonntag die sehr guten Leistungen von Nonchalant aus dem Vorlauf erneut abzurufen. Dies wurde mit dem Titel Deutscher Meister Junior Trail belohnt.

Auch in der Western Horsemanship stand ein Haflinger am Ende der Prüfung ganz vorne. Kristina Müller und ihr 19-jähriger Gerry überzeugten die fünf Richter auf ganzer Linie. Sie siegten mit der maximal möglichen Anzahl an Platzierungspunkten.

Die Deutsche Meisterin Senior Western Pleasure 2010, Marieke Stegemann aus Berlin / Brandenburg mit der Rappstute Im Classy Stuff, zog auch dieses Jahr wieder als Favoritin nach dem Vorlauf ins Finale ein. Dieser Rolle wurde sie gerecht und konnte ihren Titel erfolgreich verteidigen. Alle fünf Richter waren sich einig und setzen sie auf Platz eins.

Die Junior Western Riding konnte die Rheinland-Pfälzerin Sonja Müller und 6-jährige Quarter Horse Wallach Whiz My Advocate für sich entscheiden. Sie darf sich ab sofort Deutsche Meisterin Junior Western Riding nennen.

Zwischen den Prüfungen der Mannschaftsmeisterschaften für die Jugendlichen und Erwachsenen fand das Finale des mit 14.200 € dotierten Senior Trails statt. 77 Reiter hatten für diese Prüfung genannt, um eines der zehn Finaltickets zu ergattern. Bereits im Vorlauf präsentierte sich die für den Landesverband Bayern startende Cathrin Dostal und ihr Quarter Horse Hengst Smart Chayenne Pepper in Topform. Im Finale am Samstagnachmittag konnten die Beiden vor rund 1.500 Zuschauern, die Leistungen aus dem Vorlauf erneut abrufen und sogar steigern. Der Ritt wurde mit Wertungen von 73,5 bis 76 Punkten belohnt. Mit einem Gesamtscore von 224,5 setzte sich Cathrin Dostal an die Spitze. Der Titel Deutscher Meister Senior Trail war ihr damit sicher und wurde durch die Siegerprämie in Höhe von 6.200 € versüßt.
Die Vorjahressiegerin Angela Mariana Koser musste sich mit dem Silberrang zufrieden geben und erhielt immerhin noch 4.000 € Preisgeld. Kristina Müller und Gerry mischten auch im Trail bei der Vergabe der Medaillenplätze mit. Sie belegten den dritten Platz.

Auch am letzten Turniertag überzeugte Cathrin Dostal auf Smart Chayenne Pepper in der Senior Western Riding mit herausragenden Leistungen. Sie sicherten sich auch in dieser Disziplin den Deutschen Meister Titel.
An ihrem dritten Titel ist das Duo nur knapp vorbei geschrammt. In der Senior Superhorse erreichten gleich drei Paare den Highscore: Cathrin Dostal mit Smart Chayenne Pepper, Angela Mariana Koser auf Peppa Bar Delmaso und Katharina Strohmeier mit SD Chintane. Wieder einmal entschied das Ergebnis des Tie Richters, Mike Stöhr, über den Sieg. Neue Deutsche Meisterin Senior Superhorse ist Katharina Strohmeier aus Baden-Württemberg vor Cathrin Dostal und Angela-Mariana Koser.
Mit den beiden Meistertiteln sowie der Silbermedaille war Cathrin Dostal und Smart Chayenne Pepper auch der Sieg in der All Around Champion-Wertung nicht mehr zu nehmen.

Nach einem Jahr ohne Titelgewinn meldete sich Philip Martin Haug in der Working Cowhorse zurück. Auf dem 11-jährigen Quarter Horse Hengst sicherte er sich seinen 12. Titel.

Fester Bestandteil der German Open ist das Finale des Jungpferdechampionats. Getrennt in die Altersklassen der vier- und fünfjährigen Pferde wurden insgesamt fast 25.000 Euro Preisgeld in den sechs Finalprüfungen ausgeschüttet.

Bei den 4 jährigen Pferde siegte die bildschöne Quarter Horse Stute Zippos Skinnin Sonny vorgestellt von Danny Reinkehr sowohl in der Jungpferde Basis als auch im Trail. Diese beiden Erfolge machten den Reiter und die Besitzerin und Züchterin Susanne Roll überglücklich. Als der Sprecher im Finale der Junior Western Pleasure dann auch noch verkündete: Platz 1 und somit neuer Deutscher Meister Junior Western Pleasure ist Danny Reinkehr und Zippos Skippin Sonny, konnten die Beteiligten ihr Glück kaum fassen.

Mit dem Titel Bestes Jungpferd Reining 4-jährige Pferde wurde der Quarter Horse Wallach A Hollywood Whizard vorgestellt von Björn Bürig aus Niedersachsen ausgezeichnet.

Den Hattrick im Jungpferdechampionat schaffte Oliver Wehnes auf Big Rodeo Rooster einem Nachkommen des Big Time Rooster. Sie konnten alle drei Jungpferdeprüfungen in der Altersklasse der 5-jährigen Pferde für sich entscheiden und sicherten sich die Titel Bestes Jungpferd Basis, Trail und Reining.
Den vierten Titel verpassten die beiden nur knapp. In der Junior Reining mussten sie sich Enja Libor und Three Times A Holly geschlagen geben, die nun den Titel EWU Champion Junior Reining mit nach Westfalen nehmen darf.
Der Titel in der Senior Reining ging ins Rheinland an Elias Ernst und den Quarter Horse Wallach Colonels Pan Flash. Sein Ritt wurde von den Richtern mit insgesamt 215 Punkten belohnt.

Jedes Jahr aufs Neue stellen die Mannschaftswettbewerbe das absolute Highlight dar und sind von der German Open nicht mehr weg zudenken. Damit noch mehr Zuschauer und Fans diesem Wettkampf der Landesverbände beiwohnen können, wurden Busfahrten zu den German finanziell vom Bund unterstützt und die Mannschaftswettbewerbe von Freitag auf Samstag verlegt. Im Rahmen der Winners Party direkt im Anschluss an die Wettkämpfe wurden die neuen Mannschaftsmeister verkündet. 11 Jugend- und 14 Erwachsenen Mannschaften traten im Wettkampf um den Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters gegeneinander an. Bei den Jugendlichen ging der Titel an die Mannschaft aus Bayern gefolgt von Niedersachsen/ Hannover und dem Rheinland.
Bei den Senioren konnte sich die Mannschaft aus Berlin-Brandenburg durch die bessere Platzierung in der Joker-Disziplin Trail gegen die Titelverteidiger aus Baden-Württemberg durchsetzen. Platz 3 ging wie bei den Jugendlichen an das Rheinland.
Der festliche Rahmen der Winners Party wurde zudem genutzt, um drei Reiterinnen für ihre sportliche Leistungen mit dem Westernreitabzeichen in Gold auszuzeichnen. In die Liste der Träger des Goldenen Westernreitabzeichens können sich nun Cathrin Dostal und die beiden Jugendlichen Rebecca Domanski und Lisa-Marie Georgi einreihen.

Im Rahmen der Mannschaftsmeisterschaften wurden zwei Pferde aus dem Turniersport in den wohl verdienten Ruhestand verabschiedet: Der 20-jährige Vollblüter Sally Hit von Sandra Bagnaresi sowie der 23 Jahre alte Filou von Monika Pfützner.

Am Ende waren sich alle einig: Eine rund um gelungene Veranstaltung! Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an die fleißigen Helfer im Vorfeld und vor Ort. Ohne den unermüdlichen Einsatz des Parcoursdienstes, der Abreiteplatzaufsichten, der Meldestelle und Roswitha Stöhr, der Stimme der EWU – Lutz Reufels- und den Ringstewards und Richtern sowie der Turnierleitung wäre eine solche Veranstaltung nicht machbar.


Kreuth – Gut Matheshof – German Open 2012 – wir freuen uns schon heute auf ein Wiedersehen.

Auf den nächsten Seiten werden die Erfolge in den einzelnen Disziplinen in tabellarischer Form dargestellt. Weitere Berichte zu den einzelnen Prüfungen können unter www.dm-westernreiten.de eingesehen werden.