19-11-2011

Nicht verzagen, Hinni fragen!

 

Wer schon immer wissen wollte, warum Mittelhand und Mittelstück nicht dasselbe ist, was an einem Pferd  geschnürt, gespindelt oder geschliffen sein könnte, wieso eine gesperrte Niere das Wasserlassen überhaupt nicht behindert und warum auch ein pottbraves Pferd einen Austritt zeigt, dem konnte am 13.11.2011 geholfen werden: Die Regionalgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland der DQHA hatte auf Initiative der Zweiten Vorsitzenden Birgit Schmitt-Paeslack zum Züchterinformationstag geladen. Triple J Quarter Horses in Laubach boten den passenden Rahmen und als kundiger Referent konnte DQHA Zuchtleiter Dr. Hinni Lührs-Behnke gewonnen werden.

 

 

Trotz Nebels und Kälte fanden zahlreiche engagierte Züchter den Weg auf die Anlage von Familie Junker. Vereint ging man spannenden Fragen nach: Was wird denn auf Zuchtschauen überhaupt bewertet? Wie hängen Exterieur und Reiteignung zusammen? Werden auf Zuchtschauen tatsächlich Fohlen eines bestimmten Typs bevorzugt oder täuscht dieser Eindruck? Hinni Lührs-Behnke lud nach einer launigen Einleitung ausdrücklich zur kritischen Rückmeldung ein. Er sei auch hier um zu fragen: “Wo drückt die Züchterschaft der Schuh?“. So entstand ein lebhaftes Hin und Her von Vortrag und Rückfrage, Erläuterung und Kritik.

 

 

Zunächst verschaffte man sich mit Hintergrundwissen zu den Bewertungskriterien auf Zuchtschauen eine erste Basis. Ziel der Zucht sei die Schaffung eines Gleichgewichtspferdes, wobei die anatomischen Teilaspekte je nach reitsportlicher Disziplin unterschiedlichen Einfluss haben können. Alle Aspekte der Bewertung wurden ausführlich beleuchtet, bevor es dann raus zu den Pferden ging.

 

 

 

Gutmütig ließ sich Hengst Little Yellow Spirit diverse Linien auf den Körper malen, die wichtige Winkel verdeutlichen sollten. Er wurde von vorne und hinten, von jeder Seite, in der Bewegung und im Stehen, als Ganzes und im Einzelnen genauestens unter die Lupe genommen und machte die doch etwas trockene Theorie anschaulich und im wahrsten Sinne begreifbar. Ihm folgten zahlreiche weitere Pferde, Zuchtstuten unterschiedlichen Alters und Herkunft und natürlich der hoffnungsfrohe Nachwuchs, der auf der Weide cool wie alte Hasen die kritischen Blicke der nun bestens informierten Züchterschaft über sich ergehen ließ. Erst, als die nun untergehende Sonne die Temperatur erneut in Richtung Nullpunkt verschob zog man sich wieder zu abschließenden Gesprächen zurück ins kuschelig warme Zelt. Die rheinland-pfälzischen und saarländischen Züchter sind nun gut informiert und bestens vorbereitet  - jetzt kann die neue Zuchtsaison kommen!

 

 

 

Quelle: DQHA,de - Angelika Schmelzer, Fotos: Schmelzer, Alfs