20-12-2011

Überraschendes auf dem Züchter Meeting der DQHA Regionalgruppe Bayern

Am 10. Dezember fand in Langenbruck das erste DQHA Züchter-Meeting in Bayern statt. Eingeladen hatte die DQHA Regionalgruppe Bayern. Die Idee dabei war, den Züchtern eine Stimme zu geben und eventuellen Unmut, der in der Vergangenheit immer wieder angedeutet wurde, offen zu diskutieren. Neben dem Vorstand der DQHA-Bayern, waren DQHA Zuchtleiter Dr. Hinni Lührs-Behnke und DQHA Zuchtrichterin Dr. Bärbel Klein als kompetente Ansprechpartner für züchterische Fragen mit an Bord.

Da der Saal im Hotel Häußler sich letztendlich als zu klein erwies, wechselte man kurzerhand in den gegenüberliegenden Gasthof Fröhlich. Insgesamt waren 25 Züchter verschiedenster Größenordnung und Betriebsart erschienen.

Verschiedene Aktionen der Regionalgruppe, so Albert Wagner in seiner Begrüßung, sollen 2012 schwerpunktmäßig die Zucht fördern. Eines der „Programme in Arbeit“ wird ein bayerischer Züchterpreis der Regionalgruppe für die besten Hengst- und Stutfohlen sowie für die besten Stuten sein.  Auch eine andere Idee hatte das Regional-Team Bayern mitgebracht… Doch dazu später.

Nach dem einführenden und überaus interessanten Vortrag von Dr. Hinni Lührs-Behnke, der einen umfangreichen Überblick über die Zuchtschauen, die Beurteilungskriterien und das Ziel der Beurteilung gab, sollte die Diskussionsrunde starten. Von den Züchtern kamen zuerst Fragen über Themen wie die zukünftige Stutenleistungsprüfung der Elitestuten oder die Möglichkeit besserer Promotion für langjährig eingezahlte Hengste. Auch wurde der Verdacht einer Teilnehmerin ausgeräumt, dass Pleasure gezogene Pferde auf den Schauen durchweg schlechter benotet würden. Dieser Verdacht  überraschte Viele, da man sich an den Aufruhr der „Foundation-Freunde“ erinnern konnte, die vor nicht allzu langer Zeit gerade das Gegenteil unterstellten.

Als die Wortmeldungen abflauten, stellte Antonia Prohaska das Arbeits-Konzept der Regionalgruppe Bayern zu einem neu zu etablierenden „DQHA Breeders Referral Program“ vor.  Im Zuge des schwächelnden Marktes und der durch das Internet oft verschleierten Qualitäts-Situation hatte sich das Regionalgruppen-Team Wege zur verbesserten Promotion eines „Qualitätsproduktes Quarter Horse“ überlegt.
Das Programm sieht vor, mittels eines „DQHA Qualitäts-Labels“ den teilnehmenden Züchtern ein Qualitätszertifikat zu erteilen sowie potentiellen Kunden eine Orientierungshilfe auf dem Markt zu geben. Dazu unterziehen sich die Züchter einem Prüfungsverfahren.

Erwartungsgemäß gab dies Anlass zu regen Diskussionen und Vorschlägen, die überaus konstruktiv und anregend waren. Bei der abschließenden Frage ob man die Etablierung des Programms befürworten würde, war die weit überwiegende Mehrheit der Anwesenden dafür, nur wenige enthielten sich der Wortmeldung. Wir arbeiten also weiter daran und stellen das „DQHA Breeders Referral Program“ dem Mutterverband als „Bayerisches Pilotprojekt“ vor. Die Mitglieder der Regionalgruppe Bayern können sich über die Fortschritte auf der Mitgliederversammlung am 4. Februar 2012 in Allershausen informieren.

Abschließend ließ sich noch ein großes Interesse an einer deutlicheren Haltung der DQHA zu der Thematik „Gentest“  feststellen. Bemängelt wurde vor allem die Aufnahme offenbar nicht oder nur unvollkommen getesteter Hengste ins Jahrbuch. Auch SSA Hengste müssen nach DQHA Vorgaben DNA-getestet sein, jedoch  seien auch nicht getestete Hengste ins Programm aufgenommen worden. Das wurde als nicht haltbarer Zustand kritisiert.

Auch das Thema „Sachkundenachweis nach §11 Tierschutzgesetz“ sowie die Einstufung des MwSt-Satzes (7 oder  19 %) bereitete Kopfzerbrechen. Steuerberater haben dies nach Angaben einiger Anwesenden so gehandhabt, dass ungerittene Pferde als landwirtschaftliches Produkt mit 7 % zu besteuern sind, für gerittene Pferde, als durch Dienstleistung veredeltes Material, jedoch 19 % MwSt zu erheben wären.

Zu den letzteren Themenkomplexen versprach DQHA Zuchtleiter Dr. Hinni Lührs-Behnke bei der DQHA vorzusprechen bzw. sich detailliert kundig zu machen. Resultate dürfen also erwartet werden.

Was soll man als Fazit des ersten Züchter-Meetings erwähnen?
Zunächst möchten wir den Teilnehmern und Referenten großen Dank aussprechen: für das Interesse an der gemeinsamen Sache und für das konstruktive Niveau des Meetings! Dieser Abend war für uns vom Vorstand und, so tippe ich mal, auch für die Schar der Anwesenden ein voller Gewinn. Gewonnen haben wir nicht nur ein Mehr an Information, sondern auch ein Mehr an Zusammenhalt und die Vision, dass wir hier in Bayern zusammen mit der DQHA Deutschland für die Zucht und die Züchter des Quarter Horse etwas Positives bewegen werden!

Eure Antonia Prohaska

 

 

 

Quelle: dqha,de