27-06-2013

Westernreiten: Hörmann steigt weiter auf / Bünder wurde zum Equipechef ernannt

Warendorf/Bünde (Hans-Peter Viemann). Das Deutsche Olympische Komitee für Reiterei (DOKR) in Warendorf benannte Nico Hörmann (Bünde) zum neuen Equipechef in der anerkannten Westernreit-Disziplin Reining. „Ja, so ist es“, freute Hörmann und fügte hinzu, dass er in Zukunft „sowohl die Senioren als auch die Jungen Reiter und Junioren auf den Championaten betreuen werde“. Der Koordinator für den Spitzensport in drei Reitsport-Abteilungen Distanz, Reining und neuerdings auch Para-Equestrian löst damit Paul Kratschmer (Bad Camberg) ab. Hörmann, der vor 14 Monaten seinen Job als selbstständiger Trainer an den Nagel hing, und eine Festanstellung beim DOKR in Warendorf vorzog, hat diesen Schritt nach eigenen Worten „bis heute noch nicht eine Minute bereut“.


Nico Hörmann ist ein anerkannter Fachmann in dieser Sportart des Reitens und überzeugt, dass es in der Reining noch weitere Steigerungen geben wird, „wenn unser Gesamtkonzept greift.“ Da es noch einige Probleme mit der Integration der Westernreit-Disziplin Reining in den Bereich der internationalen Reitsport-Federation gibt, „muss gegenwärtig hier der Hebel angesetzt werden“, sagt Hörmann und betont, dass „diese nicht einfache Aufgabe schnellstmöglich gelöst werden muss.“ Eine Unterstützung erhofft sich der Funktionär in diesem Falle von den in den nächsten zwei Jahren in Europa ausgetragen internationalen Groß-Veranstaltungen: „Alle Spitzen-Reiter haben sich die Teilnahme an den Weltmeisterschaften im kommenden Jahr in Frankreich und dem kontinentalen Championat 2015 in der Aachener Soers zum Ziel gesetzt – und dies hilft uns in einigen Punkten enorm“, weiß der zweifache Mannschafts-Europameister in der Reining aus eigener Erfahrung.


Die nächste Herausforderung für den 34-Jährigen wird die Europameisterschaft Ende August (29. August bis 1. September) auf der Americana in Augsburg sein. Für das Turnier in der Fuggerstadt hatten bis zum 15. Juni neun Nationen ihre Nennungen abgegeben: Belgien, Deutschland, Finnland, Großbritannien, Italien, Niederlande, Österreich, die Schweiz und Spanien (Einzel). „Unser Fahrplan bis zu den kontinentalen Meisterschaften steht“, erklärte Hörmann und nennt Fakten: „Nach der zweiten Sichtung am kommenden Sonntag werden wir, das sind unter anderem der Disziplin-Ausschuss-Vorsitzende Dr. Matthias Gräber und Kay Wienrich, die Nominierungslisten mit maximal zehn Reiter aufstellen.“ Fest steht zudem der Termin für einen Lehrgang unter der Leitung von Honorar-Bundestrainer Wienrich (Schlier) für die Junioren und Junge Reiter. Der Nachwuchs trifft sich am 20. und 21. Juli – wahrscheinlich in Kreuth. Das eigentlich für den Nachwuchs geplante EM-Championat in Rieden/Kreuth wurde von der FEI abgelehnt. Insider vermuten, dass die Titelkämpfe jetzt auf dem italienischen Derby (9. bis 14. September) in Manerbio ausgetragen werden.


Für das Senioren-Team soll eventuell vor dem Championat in Augsburg noch ein Trainingslager unter der Leitung Wienrichs organisiert werden. „Allerdings“, so vermutet Hörmann, „wird es nicht einfach sein einen geeigneten Termin zu finden, da die Professionals viele Turnier-Termine in ihren Kalendern stehen haben. Und darüber hinaus muss ja auch die passende Reitanlage zur Verfügung stehen.“ Für die Zukunft soll in diesem Punkt jedoch Abhilfe geschaffen werden, denn es sind Überlegungen angestellt worden, dass der spezielle Reiningboden – bei Bedarf – in einer der Hallen beim DOKR in Warendorf eingebracht werden soll.


Apropos: So ganz vom aktiven Reining-Sport kann Nico Hörmann nicht lassen. Vier Quarter Horses trainiert er täglich auf der „5B-Ranch“ in Rödinghausen. „Wenn man so lange und auch erfolgreich Reining geritten ist, kann man nicht so einfach aufhören. Und wenn es meine Zeit erlaubt, werde ich an bis zu vier oder fünf Turnieren im Jahr teilnehmen“, sagt er. An diesem Wochenende trifft man Nico Hörmann in zweifacher Mission im oberpfälzischen Rieden/Kreuth an – als Funktionär und Teilnehmer am NRHA-Breeders-Derby.

 

Quelle: H.-P. Viemann