Der Extreme Trail löst auf der Americana ein riesiges Interesse aus

Andrea und Hardy Baumbach: Es geht es um exakte Schulung und nicht um spektakuläre Situationen
Der Extreme Trail ist eine der Neuheiten, die auf der Americana präsentiert werden. Und dort auf ein riesiges Interesse stoßen. Doch worum geht es dabei? Jörg Brückner im Gespräch mit den beiden Extreme-Trail-Anbietern Andrea und Hardy Baumbach.
Was ist die Idee des Extreme Trails, worum geht es dabei?
Die Idee des Extreme Trail ist, das Pferd zum selbständig denkenden Partner zu machen und es auf einer anderen Art zum zügelunabhängigen Reiten zu schulen: Die Geschwindigkeit über das Gewicht und die Richtung über die Schenkel zu steuern. Wir wollen ein sehr exaktes Reiten. Es ist nicht die Idee wie im Extremsport, spektakuläre Situationen herbeizuführen.
Was ist ein Extreme Trail Park?
Davon gibt es zwei lizensierte und insgesamt zehn in Europa. Unserer ist in Herbstein bei Fulda in Hessen und ist rund zwei Hektar groß. Es ist der erste Extreme Traik Europas, den wir 2011 in Betrieb nahmen. Im Extreme Trail Park geht es nicht um möglichst spektakuläre, sondern um naturnahe Hindernisse. Im Hindernis soll das Pferd selbständig arbeiten. In der Bodenarbeit lernen die Pferde zunächst, ihre Füße zu sortieren, steiles Bergauf – oder ab zu tolerieren und dabei ansprechbar zu bleiben. Dann geht es in die Hindernisse – wir haben davon 40 fest aufgebaut.
Wie seid ihr auf diese Idee gekommen?
Wir haben ein Video auf YouTube gesehen. Das hat uns fasziniert. Daraufhin haben wir es uns in den USA angeschaut, und dann hat es sich so schnell entwickelt wie es jetzt ist. Mit diesem riesigen Interesse hatten wir gar nicht gerechnet. Ehrlich gesagt hat uns der Ansturm fast überrollt. Insofern haben wir auch für unsere Ideen für die Zukunft noch viel Luft nach oben.
Lernen die Pferde nicht schnell auswendig, wie diese Hindernisse zu bewältigen sind?
Nein, die die Hindernisse lassen sich in großer Vielfalt bewältigen. Hinter jedem Hindernis steckt ja auch eine Idee. Nehmen wir etwa den Graben: Denn kann man von allen Seiten bewältigen, aber alle Seiten sind anders profiliert und auch sonst anders gestaltet. Daraus ergeben sich stets neue Möglichkeiten zum Training.
Die Hängebrücke scheint euer Aushängeschild zu sein? Ist sie auch das schwerste Hindernis?
Die Hängebrücke ist tatsächlich so eine Art Markenzeichen geworden. Aber es ist nicht das schwerste Hindernis. Das ist eher unser Steg: der ist acht Meter lang, nur etwa 50 Zentimeter breit und schwingt auch etwas.
Wer Interesse hat, wie kann man bei euch Extreme Trail lernen?
Wir bieten Wochenendkurse an, die Pferde können für 10 oder 15 Euro übernachten und für die Reiter gibt es kostengünstige Übernachtungen im Dorf. Der Wochenendkurs kostet 200 Euro. Dafür wird an beiden Tagen in Kleingruppen rund sechs Stunden gearbeitet.
Vielen Dank für das Gespräch.
Quelle: Ramona Billing
, Foto: Beagle |